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MITTEILUNG

CfP: Un/Gleichheiten revisited. Konzeptionen und Interventionen kritischer Geschlechterforschung

Bis 31.05.2016

4. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung 01.-03. Dez. 2016 an der JKU Linz in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz, Abt. Medientheorien und MKKT

Call for papers

Feministische und gender-theoretische Analysen von Ungleichheiten orientieren sich längst nicht mehr nur an binären Vereinfachungen von Geschlechterunterschieden. Es geht um mehr als um eine Gegenüberstellung von DEN Frauen und DEN Männern. Gleichzeitig bleibt Geschlecht aber eine zentrale Strukturkategorie, die soziale Ungleichheit begründet. Gerade die Geschlechterforschung hat dazu beigetragen, dass die Vielfältigkeit von Lebensentwürfen und tatsächlich gelebtem Leben auch im akademischen Diskurs nicht mehr übersehen werden kann. Theoretische und konzeptionelle Ansätze wie Intersektionalität, Postkoloniale Theorie, Queer Studies, New Materialism, Neo-Marxistische Feministische Kritik, Disability Studies, u.a. trachten danach, vielfältige Diskriminierungen zu erkennen, die bislang unberücksichtigt geblieben sind, weil sie gerade keiner binären Logik folgen. Dies betrifft sowohl historische Analysen als auch Bestandsaufnahmen gegenwärtiger Geschlechterverhältnisse sowie zukunftsgerichtete Interventionen und Transformationen.

Gleichzeitig scheinen ökonomische Bedingungen, insbesondere eine fortschreitende Prekarisierung von Lebensbedingungen, die Gestaltungsmöglichkeiten von vielen zu beschränken und zu normieren. Auch Gleichstellungspolitiken, die traditionell auf geschlechtsspezifische Diskriminierungen abstellen, scheinen oftmals von der ursprünglich mit ihr verbundenen Sozial- (bzw. Kapitalismus-)kritik abgeschnitten, um für eine neoliberale ökonomische Agenda nutzbar gemacht zu werden. Geschlechteregalität oder Gleichstellung heißt dann nur mehr Arbeitsmarktintegration, ohne eine flankierende Sozial-, Kultur- und Gesellschaftspolitik, die traditionelle geschlechtliche Identitäten aufzubrechen vermag.

Mediale Bilder des Mainstream von gelingendem Leben, Erfolg oder Glück setzen immer neue Normalisierungs- und Disziplinierungsprozesse in Gang. Kulturelle Grenzen zwischen Regionen und Kontinenten sowie zwischen Menschen(gruppen) werden immer wieder neu gezogen. Neue Kommunikations- und Biotechnologien suggerieren einerseits die Auflösung dieser Grenzziehungen, andererseits bedienen sie tradierte Diskriminierungs- und Verteilungslogiken. Denn die Natur- und Technikwissenschaften legitimieren weiterhin Zuschreibungen und Entwicklungen entlang binärer Geschlechterkonzepte. Deshalb bedarf es einer kritischen Analyse der Persistenz reduktionistischer Vorstellungen von Sexualitäten und Defragmentierungen von Körpern und Identitäten.

Um in der Tagung verschiedenste Formen von Un/Gleichheit, Differenz, Herrschaft, Ein- und Ausgrenzung sowie deren Repräsentation in Populärkultur, Medien und Künsten in ihrer ganzen Breite zu thematisieren, laden wir insbesondere auch Fachvertreter_innen aus oft unterrepräsentierten Bereichen der Gender Studies zu Beiträgen ein. Geplant sind u.a. auch Streams/Panels aus den Gebieten „Gender und Ökonomie“, „Legal Gender Studies“, „Feminist Science & Technology Studies“, „Gender und Medizin“ sowie „queer-feministische Kunst“.


Einreichungen
Wir freuen uns über Einreichungen von Einzelbeiträgen, Poster-Präsentationen und Panels.
Abstracts (max. 2.000 Zeichen), sowie kurze biographische Angaben (200-300 Zeichen), bitte bis 31.05.2016 an: oeggf2016@jku.at

Veranstaltende Institutionen
– Institut für Frauen- und Geschlechterforschung, Johannes Kepler Universität Linz
– Institut für Legal Gender Studies, Johannes Kepler Universität Linz
– in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz/Abteilung Medientheorien und MKKT

AG Nachwuchs
Im Rahmen der Jahrestagung findet wieder der Pre-Conference-Workshop der AG Nachwuchs am Vormittag des 01. Dezember 2016 statt. Informationen zur AG Nachwuchs, zum Workshop und Anmeldung zur Nachwuchs-Mailingliste unter ag_nachwuchs@oeggf.at

Reisekostenzuschuss der ÖGGF
Erstmals wird für prekarisierte Wissenschafter_innen, die aktiv an der Jahrestagung teilnehmen, die Möglichkeit bestehen, bei der ÖGGF einen Reisekostenzuschuss zu beantragen. Antragsformulare werden allen Konferenzteilnehmer_innen, deren Einreichung bei der Jahrestagung angenommen wurde, zur Verfügung gestellt. Die Zuschüsse werden nach Maßgabe der vorhandenen Mittel zuer

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