„Limbo“ ist eine kinetische Skulptur, bestehend aus 18 Magneten, die an Schnüren befestigt, paarweise übereinander hängen. Durch die kontinuierliche Anziehung befinden sich die Elemente der Installation in einem Schwebezustand. Ist der Abstand zu groß, kann der untere Magnet nicht mehr gehalten werden; ist die Distanz zu gering, ziehen sich die Magneten vollständig an. Es entsteht ein fragiles System, in dem die einzelnen Elemente aufeinander abgestimmt sein müssen, um die Stabilität aufrecht zu erhalten und eine synchronisierte Choreographie aller Einheiten zu schaffen. Die einzelnen, mechanisch nicht miteinander verbundenen Seile erzeugen gemeinsame Muster und experimentieren zusammen mit dem Verhältnis von Leere, Gewicht und Gravitation.
vimeo.com/296275022 „Österreich ist ein Judenstaat. Die Juden beherrschen sowieso die ganze Welt und die haben das Geld und das ist das Problem. Die Banken, die Staatsschulden, das zahlen wir alles an die Juden.“
Gerhard Kurzmann, FPÖ (Quelle: ORF Magazin Report, 5.10.2010)
Die digitalen Wachswalzen, die das Grammophon von Alice Hulans gleichnamiger Installation zum Tönen bringen, drehen sich buchstäblich um Antisemitismus, Rassismus und Geschlechterrollen. Kurbelt man an ihrem alten Koffergrammophon, ertönen Bruchstücke politischer Reden der 20er und 30erJahre neben Zitaten gegenwärtiger österreichischer Politiker*innen. Das Koffergrammophon versammelt überwiegend demagogische Aussagen, die damals wie heute versuchen, Menschen herabzuwürdigen und zu verdinglichen. Die Projektidee entstand 2019, als Herbert Kickl Innenminister war.
Alice Hulan
Alice Hulan trat als Sängerin auf, arbeitete im Gastgewerbe und war Hospitantin und Souffleuse im Landestheater Linz. Seit 2017 studiert sie im BA Zeitbasierte und Interaktive Medienkunst an der Kunstuniversität Linz.
Alice Hulan grew up in Linz and Vienna. She performed as a singer and worked in catering. She was a guest student and prompter at the Landestheater Linz. Since 2017 she has been studying BA Time-Based and Interactive Media Arts at the University of Art and Design Linz.
Die Arbeit "Grammophon – Unerhörtes – Zitate von 1924–2018" wurde auch im Rahmen der Ausstellung BestOFF 2020 gezeigt und ebenso im Rahmen von TIME OUT .11 im AEC, 2022.