18. November 2008, 18.00 Uhr Hauptplatz 8, Hörsaal, 1. Stock
Am 18. November 2008 findet um 18.00 Uhr in der Kunstuniversität Linz am Hauptplatz 8, im HS A, aus Anlass der Emeritierung von O. Univ.-Prof. Arch. Dr. Wilfried Posch im Rahmen einer akademischen Feier eine Abschlussvorlesung zum Thema „Die immerwährenden Aufgaben des Städtebaues“ statt.
-Städtebau als Disziplin weiterentwickeln
-Die Großstadt und ihr Lebensraum
-Ortsplanung und Landschaft
-Wohnungswesen und Stadtbaukunst
Vortrag mit Lichtbildern
im Anschluss gemeinsamer Umtrunk!
Damit beendet ein profiliertes Mitglied der Kunstuniversität nach 19 Jahren seine Lehrtätigkeit. Posch hat mehrere Generationen von ArchitektInnen und KunstpädagogInnen in den Fächern Städtebau, Raumplanung und Wohnungswesen bzw. Architektur und Umwelt ausgebildet.
Sein Lehrkonzept umfasste sowohl Geschichte und Theorie des Städtebaus und der Umweltgestaltung wie auch die planerische Praxis an Projekten. Mit den Studierenden sind in Zusammenarbeit mit dem Land und den Gemeinden Stadt- und Ortsplanungen erarbeitet worden, so unter anderem für Linz, Steyr, Vorchdorf, Liebenau, Walding und Rovinj (Kroatien), die in der Öffentlichkeit reges Interesse gefunden haben.
Neben der Lehrtätigkeit war Wilfried Posch, als Schüler und späterer Mitarbeiter des Architekten und Stadtplaners Roland Rainer in Oberösterreich an der Planung der Gartenstadt Puchenau, der Siedlung Attnang-Puchheim und der Wohnsiedlung Leonfeldner Straße in Linz beteiligt.
Später selbständig, führte er Leitplanungen für Großsiedlungen in Wien (Aspern, Inzersdorf) aber auch ein Dorferneuerungsprogramm für eine niederösterreichische Marktgemeinde durch.
In Oberösterreich erarbeitete er in Vorchdorf die Planungsgrundlagen für die Umnutzung des Areals der ehemaligen bekannten Schuhfabrik Kitzmantel.
Nach einer in diesem Lande erstmals durchgeführten breiten Bürgerbeteiligung (in Zusammenarbeit mit dem Institut Dr. Brunmayr) und Erstellen eines Nutzungs- und Betriebskonzeptes (in Zusammenarbeit mit der SPES-Akademie) kam es 2002 zu einem auch gestalterisch gut vorbereiteten, geladenen Architektenwettbewerb für ein gemischt genutztes Begegnungszentrum (Landesmusikschule, Marktmusik, Jugendraum, Veranstaltungssaal und Bühne, Gastronomie und Gewerberäume), den die Architekten Max Luger und Franz Maul für sich entscheiden konnten. Die Anlage in Vorchdorf ist heute weitgehend fertiggestellt und zu einem städtebaulichen und architektonischen Vorzeigeobjekt geworden.
Posch war in verschiedensten Aufgaben als Gutachter und als Mitglied von Jurien tätig. Daneben ist er immer wieder in Tageszeitungen, Fachzeitschriften und Büchern hervorgetreten, über siebzig wissenschaftliche und literarische Beiträge stammen aus seiner Feder. Sein Buch über die Wiener Gartenstadtbewegung gilt als Standardwerk auf diesem Gebiete.
Er ist korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung in Berlin, Vorstandsmitglied des Vereines für Denkmalpflege in Oberösterreich, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Denkmal- und Ortsbildpflege, Mitglied des Conseil International des Monuments et des Sites in Paris, Österreichisches Nationalkomitee und anderes mehr.
In den Jahren 1996 bis 2000 war er Rektorstellvertreter der Hochschule für Gestaltung in Linz und von 1999 bis 2003 Vorsitzender des Universitätskollegiums. In diesen Funktionen hat er wesentlich für einen reibungslosen Übergang vom alten Hochschul- zum neuen Kunstuniversitätsstatut beigetragen. Sein vielfältiges Wirken fand mehrfach Anerkennung, so erhielt er den Roland-Rainer-Preis, den Ludwig-Jedlicka-Gedächtnispreis und den Preis der Österreichischen Fachpresse.