Das Kollektiv „Experimental Utopia“ reist mit seinem knallpinken multifunktionalen Fahrradanhänger durch Städte, um spontan an öffentlichen Plätzen aufzupoppen und gehörig die öffentliche Ordnung durcheinanderzuwirbeln. Die Künstlerinnen wollen auf diese Weise die Welt retten, wie sie selbst sagen. Dafür verwenden sie eigenartig anmutende Strategien. Sie spielen z. B. Kinderspiele, wie Tempel- und Gummihüpfen, Seilspringen oder XO. Manchmal packen sie auch am helllichten Tag ihre Karaoke-Maschine aus, singen falsch und tanzen dazu. Dadurch erwecken sie die Aufmerksamkeit zufällig vorbeilaufender Passant*innen, die interessiert stehen bleiben. Sie kommen näher und treten in Kontakt mit den Künstlerinnen, beginnen zu spielen, schließlich auch in Interaktion mit anderen. Es entstehen temporäre Spielgemeinschaften. Die Teilnehmer*innen überschreiten so die unsichtbaren Grenzen, die zwischen ihnen liegen, und tauchen in andere, zunächst noch fremde Welten ein. Dabei verwandelt sich ihr Weltbild und mit ihm ihre Stadt.
Die Arbeit "Experimental Utopia" wurde im Rahmen der Ausstellung BestOFF 2020 gezeigt.