Ulrike Asamer, Eveline Handlbauer, Nina Mengin
WS 2009 / 2010
raum&designstrategien
Felder und Spuren
Der Mensch als oszillierendes Stück Fleisch zwischen Erotik und Ekel
Die Umwelt als emotionales Nähe- oder Ferneverhältnis, und nicht als Bereich von Aufgaben, Funktionen und Mittel ökologischer oder ökonomischer Ziele. Der ANTIKÖRPER ist entschwunden aus seiner Gefangenheit der Ästhetik und wird Verbündeter emotionaler Begierden.
Materiell betrachtet kann das dunkle Innere, im Normalfall für uns Unsichtbare des menschlichen Körpers, zu Tage treten als vorerst Lebendiges und am Übergang nach Außen noch Fließendes (Abb.1). Wir können es in diesem Moment bereits betrachten als Abstraktion eines pulsierenden Lebens. In seiner Farbe und Materialität als Synonym von der großen Liebe, aber auch vom großen Tod – als Synonym für „Verletzlichkeit von Systemen“.
Durch den Eingriff am Übergang, das Blut aufgefangen und vermischt mit reinem Latex (Flüssigkeit vom inneren der Kautschukbäume) und in Terpentin zum Stillstand gebracht, entstehen neue, beinahe erotisch anmutende, sequenzielle, körperlich- „ephemere Gebilde“.
Als körperlich oszillierende Membran, materiell betrachtet, kann die menschliche Haut – „skin“ (Abb.2) - verstanden werden. Durch jegliches Handeln und seine Anwesenheit hinterlässt der Mensch „Spuren in und an seiner Umwelt“. Es sind nicht nur materielle Spuren, zum Beispiel als Narben oder Furchen -, sondern eben auch emotionale, welche sich an unserem Körper und unserer Umwelt abbilden.
Gehen wir einen Schritt weiter nach Außen unserer Abbildungsmöglichkeiten so treten wir schnell unserem Spiegelbild (Abb.3) gegenüber. „Der Spiegel als Synonym für Erkenntnis, Wahrheit und Identität. Der Spiegel bietet die Möglichkeit etwas zu betrachten, das ansonsten – so wie eben das tief Innere – verborgen bleiben würde. Als künstliches Sehorgan macht er die Vorstellung vom ganzen Körper bildhaft. Zerbrochen und Zersplittert nimmt man nur mehr Fragmente seines Selbstbildes wahr“.
Die Gesamtheit eines möglichen Bildes existiert in der Vorstellung – als sequenzielles Fragment eines Ganzen.
Die Arbeiten sind in der Auseinandersetzung mit dem Jahresthema ANTI entstanden.