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ANTIMOBILE

Miha Cojhiter, Ramona Ehrle, Maximilian Huebner, Elisabeth Pfeffer, Felix Vierlinger
WS 2009 / 2010
raum&designstrategien


Stillstand und Zeit
Konstruktion, Mechanismus und Bewegung als Elemente der Täuschung und Illusion menschlicher Vorstellungen


Die Bewegung beschäftigt den Menschen solange es ihn selbst als solchen gibt. Sind es bei Platon noch die Bewegungen um den Menschen herum (Kosmos) welche ihn vordergründig interessieren, arbeitete er spätestens seit der Industrialisierung eifrig an der Bewegung und dem Fortkommen seiner selbst – Bewegung steht diesbezüglich in engem Verhältnis zu Austausch und Information im Bezug zur Zeit.
Heute behaupten wir gerne, wir bewegen uns im „Datenhighway“ und befinden uns selbst im absoluten körperlichen Ruhezustand, oder umgekehrt, wir bewegen uns überall und fokussieren alles auf einen Ort der Ruhe. Das Ersichtlich werden einer Zusammengehörigkeit wird inszeniert über Eventveranstaltungen um die Bewegung und die Dynamik zu simulieren.
Bewegung in Bezug zu Zeit ist oft nur noch ein abstraktes Abbild eines realen Ereignisses.


Ausgehend von einem Würfel als Abstraktion eines statischen Erscheinungsbildes stellen wir mittels unterschiedlicher Bearbeitungen, Eingriffe und Einflüsse einen Faktor Zeit dar. Die Transformation einer „zweidimensionalen Linie“ in ein dreidimensionales Objekt (Abb.13) thematisiert die Darstellung einer darin innewohnenden Zeit. Die „Geschichte des Entstehens, Wachsens und Erschaffens …zurück zum Ursprung um wieder zu Entstehen".


Der Begriff des Entstehens ist immer verwoben mit seinem Umfeld und steht demnach in einer Dynamik des etwas Einnehmens und sich Positionierens und Wiedergebens. Es ist nicht die offensichtliche Bewegung (Abb.14), sondern die Trägheit welche uns das Zeitliche vermittelt – möglicherweise könnte es sich noch bewegen.


Ist die Bewegung jedoch absolut verschwunden, praktisch vakuumiert (Abb.15), so kann es nur noch das Wissen darüber sein, dass Zeit und Bewegung vorhanden war – und da wir es wissen, ist es immer noch vorhanden.


Letzen Endes ist die Zeit nur noch ein Abdruck seiner Niederschrift – die Zeitung (Abb.16).




Die Arbeiten sind in der Auseinandersetzung mit dem Jahresthema ANTI entstanden.