2. Dezember 2025, 18.00 Uhr Tabakfabrik Linz
Carla Ferrando und Pablo Garrido Arnaiz vom Architektur-Büro Parabase zu Gast bei der Baukultur.
Gast des dritten Praxisgesprächs ist die katalanische Architektin Carla Ferrando. Gemeinsam mit ihrem Partner Pablo Garrido Arnaiz gründete sie im Jahr 2023 das in Basel ansässige Architektur-Büro Parabase. Ihre Arbeit in der Entwicklung und Umsetzung von Architekturprojekten verbinden die beiden mit Forschung und Lehre. So haben sie in der Vergangenheit an der Bauhaus-Universität in Weimar unterrichtet, waren Workshopleiter:innen an der Porto Academy 2025 und sind derzeit Gastprofessor:innen an der ETH Zürich.
Mit ihrem Siegerentwurf für den Wettbewerb zum Basler Walkeweg, dessen Vorgabe es war, ein Maximum an Bauteilen einer Abbruchbaustelle wiederzuverwenden, hat sich das Architekten-Duo international einen Namen im Bereich „Re-Use“ gemacht.
Parabase versteht Gebäude nicht als isolierte formale Ausdrucksformen, sondern als materielle Zeugnisse sozialer und wirtschaftlicher Geschichte. Kreislaufstrategien wie Wiederverwendung, Umnutzung und Recycling stellen konventionelle Produktions- und Konsumweisen in Frage. Diese Methoden verwerten Abfälle, hinterfragen standardisierte Bauprozesse und bekämpfen Verfall, indem sie Materialien ein zweites Leben geben und zu einer neuen Lesart unserer gebauten Umwelt anregen.
In ihrem Vortrag wird Carla Ferrando die Herausforderungen und Chancen zirkulärer Praktiken reflektieren. Trotz ihrer Dringlichkeit und Relevanz haben diese immer noch Schwierigkeiten, im architektonischen Diskurs Fuß zu fassen. Ferrando möchte darüber nachdenken, wie diese Strategien mit umfassenderen kulturellen Ambitionen verknüpft und tiefer in der Architektur verankert werden können.
Wäre es möglich, alle Konventionen hinter sich zu lassen und eine Architektur zu schaffen, die aus einem tiefen Verständnis des Bauens entsteht und dieses als technischen, kulturellen und politischen Akt und nicht als bloße Designübung betrachtet?