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Hyungjun Park

Die Selbst - Digitalisierung : Forschung über künstliche Intelligenz und Schlafen durch die schlafende Maschine

Beginn des PhD-Programms / Start of the PhD-Program​: WS 2019

Betreuung / Supervision: 
Joachim Smetschka

,,Wer bin ich ?“ Die Frage nach dem Selbst gehört nicht mehr nur zum Bereich der Geisteswissenschaft, sondern in unserer heutigen Gesellschaft trifft die Auseinandersetzung mit dem "Ich" ebenso auf grosses Interesse. Zu dieser Thematik existieren eine Vielzahl neuer Entdeckungen und Fragestellungen, welche auch zukünftig im gesellschaftlichen Diskurs stehen werden.
Das Aufkommen der künstlichen Intelligenz, dem Automatisieren des Wissens, spielt in diesem Kontext eine bedeutende Rolle. Der Begriff, künstliche Intelligenz oder artifizielle Intelligenz (AI), wurde erstmals während der Dartmouth Konferenz im Jahre 1956 von John McCarthy verwendet. Die ‘AI’ bezeichnet menschenähnlich denkende Programme, welche durch Maschinen menschliche Wahrnehmung und Handeln simulieren. In heutigen technologischen Diskursen wird der Begriff der artifiziellen Intelligenz (AI) im Vergleich zu seinem erstmaligen Erscheinen vor 60 Jahren weitaus differenzierter und in einem breiteren Kontext aufgefasst.
Mein Interesse liegt im Besonderen auf dem philosophischen Aspekt der AI, welcher das Spannungsverhältnis zwischen der Simulation des menschlichen Denkens durch den Algorithmus oder der Software der menschlichen Wahrnehmung des eignen Ichs untersucht.
Historisch hat sich die Forschung zur AI seit den 50er Jahren erheblich weiter entwickelt. In den 70er Jahren brach jedoch der sogenannte ‘AI Winter’ ein und die Entwicklungen gerieten ins Stocken. Dieser Stillstand wurde verursacht durch den damaligen übertriebenen Optimismus gegenüber der AI und den verminderten Investitionen aufgrund der unzufrieden stellenden Forschungsergebnisse. Die Forschungen aus dieser frühen Zeitperiode stellen hinsichtlich meiner oben genannten Schwerpunkte und Interessen eine große Schwierigkeit dar. Damalige Untersuchungen und Überlegungen gingen davon aus, dass das menschliche Denken und Verhalten lediglich im Zustand des Bewusstseins beziehungsweise während dem Wachzustand stattfindet. Der Aspekt des Nicht-Bewusstseins, auf welchen ich mich im Besonderen konzentrieren möchte, wurde in der früheren AI Forschung dagegen nicht berücksichtigt. Ein typischer Zustand von Nicht-Bewusstsein ist der Schlaf. Das Bewusstsein im Wachzustand beeinflusst den Schlaf und in entgegengesetzter Weise wirkt der Schlaf auf das Bewusstsein ein. Diese Wechselwirkung möchte ich näher betrachten und dabei die Zustände von Bewusstsein und Nicht-Bewusstsein miteinander vergleichen. Im Kontext der AI Forschung untersuche ich, wie sich unser Bewusstsein im Schlaf verhält und inwiefern sich der Körper in diesem Zustand von Nicht-Bewusstsein durch einen Algorithmus übersetzen beziehungsweise digitalisieren lässt.

Kurz-Biographie / Short Bio
Geboren 1980 in Southkorea. Diplom Abschluss 2012 Medien Kunst in Kunsthochschule für Medien in Köln. Seit 2019 PhD Studium in Kunstuniversität Linz.

Sketch for Sleeping-AI-Workshop 2019 © HyungJun Park