Würdigungen erhielten Mag.art. Vivian Di Iorio und Angelika Windegger, MA.
Die Preisverleihung erfolgte durch MMMag. Hubert Nitsch, Kunstreferent und Diözesankonservator der Diözese Linz am 27. Juni im Rahmen der Sponsions-Promotionsfeier.
Thomas Kluckner "Frames"
Begründung der Jury:
Was zunächst als simple Glastrennwand erscheint,  entpuppt sich bei näherer Betrachtung als reine Scheinkonstruktion. Die  Installation ist ein perfekter Fake eines Raumtrenners aus Glas.  Gleichzeitig ist der subtile skulpturale Eingriff eine clevere  Auseinandersetzung mit dem (Kunst-)Raum an sich, und der im Namen der  Transparenz geführten Abschirmung in vielen Bereichen des öffentlichen  und privaten Lebens. Glaswände sind in der heutigen Architektur  omnipräsent und symbolisieren Offenheit, auch wenn sie primär Grenzen  und Übergangsbereiche markieren. Gerade die mitschwingende Wertefrage um  Schein, Abgrenzung, aber auch um Transparenz als Phänomen und geradezu  gesellschaftliches „Muss“ hat die Jury überzeugt. Schließlich haben wir  doch nichts zu verbergen und können jederzeit alles offen legen!   
Biografie:  geb. 1977 in Hall/Tirol, 
lebt in Leonding 
Ausbildung an der  Fachschule für Holzbildhauer, Garmisch-Partenkirchen (D) 
Studium der  Bildenden Kunst und Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz,  Bereich Bildhauerei-transmedialer Raum 
2010/11 Academy of Fine Arts  Helsinki (Fin)   
Würdigung: 
Mag.art. Vivian Di Iorio – für ihre  Diplomarbeit „Resueña“ (Bildende Kunst/Bildhauerei-transmedialer Raum)   
Di Iorio hat mit „Resueña“ eine anerkennungswürdige Diplomarbeit  vorgelegt. Die Arbeit ist eine künstlerische Reflexion zum Thema  Übersetzung und vor allem eine intensive Auseinandersetzung mit der  eigenen Familiengeschichte. Überzeugend ist die Überlagerung der  Audioebene (mit der spanischen Erzählung des Vaters, der  Parallelübersetzung durch Vivien Di Iorio) mit der visuellen Ebene. In  der Videoinstallation schält sich mechanisch ratternd aus einem  Kellerausbau langsam eine zweite Modelleisenbahn-Miniaturwelt. Geradezu  surrealistisch heben sich Wände, und Bänke verschieben sich, während  sich die Erzählung von der Einwanderung des Großvaters von Argentinien  nach Deutschland vollzieht. Der Geschichte wird so ihre Schwere genommen  und in der Betrachtung kann man befreit und lustvoll in das  vielschichte Gefüge eintauchen. 
 Würdigung: 
Angelika Windegger, MA  –  für ihre Masterarbeit „EIS EN“ (Plastische Konzeptionen/Keramik)   
Vergänglichkeit wahrnehmbar zu machen, war Ausgangspunkt dieser Arbeit  von Angelika Windegger. Zur Umsetzung dieser Idee wurde Eis verwendet,  das Windegger in einem aufwändigen Prozess herstellte. Sie goss Wasser  in meterlange Rohre und ließ das Wasser gefrieren. Die daraus  entstandenen Eisstäbe lagerte sie auf einem Eisengerüst, das in einer  Eisenlagerhalle kurzzeitig zur Verfügung stand. Der Kontrast der  verwendeten Materialien Eis und Eisen verstärkt den Impetus dieser  künstlerischen Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit. Die temporäre  Installation wurde mittels Fotografie und Videofilm ausführlich  dokumentiert und machte dadurch den natürlichen Schmelzungsprozess  sichtbar. Die Betrachter/innen können durch diese Installation mit  existentiellen Fragen des Lebens konfrontiert werden, mit Fragen nach  Vergehen, Zerfall, Auflösung und der Frage, was am Ende letztlich  bleibt.