Vorschau auf die vierte Ausgabe des Festivals für Kunst in digitalen Kontexten und öffentlichen Räumen mit Beiträgen der Kunstuniversität Linz: Plastische Konzeptionen / Keramik, raum&designstrategien sowie Tangible Music Lab.
Die vierte Ausgabe von LINZ FMR, dem Festival für Kunst in digitalen Kontexten und öffentlichen Räumen, findet nächstes Jahr im Frühling statt. Nach FMR 19 entlang der Donaulände, FMR 21 rund um den Mühlkreisbahnhof und FMR 23 im südlichen Hafenviertel wird im Juni 2026 der Linzer Schlossberg von zahlreichen Künstler*innen aus Medienkunst, Digital Art und Internet Art in einen offenen und frei zugänglichen Kunstraum verwandelt.
Der Prolog bietet eine Vorschau auf künstlerische Arbeiten, Vorträge zu den Festivalthemen und eine Konzertnacht unter freiem Himmel am Linzer Schlossberg.
Programm
14.00 bis 15.00 Uhr Eröffnung & Begrüßung (Schlossmuseum Eingang West)
15.00 bis 20.00 Uhr Präsentationen & Vorträge (rund um den Schlosspark)
20.00 bis 24.00 Uhr Sound Art & Konzerte (Schlosspark Burgmauer Nordwest)
Beteiligte Künstler*innen, Forscher*innen und Musiker*innen
FM[Ai]R-26-Residency-Artists: Clair Bötschi (DE), Selma Kjesen (SE), Lila Rui Lan (CN), †een▲ge g☺d (FR) und YuFu (CN).
Kunstuniversität Linz, Abteilung für Plastische Konzeptionen / Keramik (unter der Leitung von Sarah Decristoforo und Mara Jenny): Jacob Bartmann, Magdalena Berger, Leonie Brunner, Ivy Deacon, Sonnhild Essl, Jieun Kim, Elena Lengauer, Caroline Lerbro, Lisa Maier, Katharina Mitter, Maria Nalbantova, Mani Ramhormozihoseinizadeh, Louisa Roubik, Helena Sekot, Yao Wang und Melanie Winter.
Kunstuniversität Linz, Abteilung für raum&designSTRATEGIEN (unter der Leitung von Andrea Curtoni, Giulia Mazzorin und Felix Vierlinger): Moritz Gregor Böttjer, Cecilia Bojanic, Leonardo Cattaneo, Viktoria Hauser, Xiling Huang, Kaya Lackner, Tobias Spinka, Rebecca Strasser-Kirchweger, Charlotte Vetter und Chuming Yu.
Kunstuniversität Linz, Tangible Music Lab – Sound-and-Space-Klasse (unter der Leitung von Florian Goeschke): Ksenia Bakhtina, Sam Bereliani, Saumil Bhandari, Gerold Brunner, Mobina Doost, Gundega Graudina, Andreas Gruenauer, Jonas Hammerer, Hanna Kitter, Maria Pae, Lilith-Isa Samer, Boris Shershenkov und OMZOL.
Vorträge von Anna Kraher (AT), Valerie Messini (IT), Luka Prinčič (SI) und REINCANTAMENTO (IT/DE).
Live- und DJ-Sets von QOA & Primeiro (AR), Voiler (AT) und I-ID (IR).
LINZ FMR
… ist ein biennales Festival und Format für künstlerische Prozesse und Positionen, das den ephemeren Charakter unserer digitalen und vernetzten Gegenwart reflektiert. Die immer weiter fortschreitende Digitalisierung des Alltagslebens impliziert eine intensive Überlagerung und Schichtung von vertrauten physischen, aber auch fein verwobenen digitalen Räumen. LINZ FMR fokussiert die Verschiebungen, Verwerfungen und Brüche, die in diesem Prozess entstehen und stellt aktuelle künstlerische Positionen in diesem Kontext vor. Das Festival, dessen Titel auf Vergänglichkeit und Kurzlebigkeit anspielt, präsentiert Arbeiten, deren Ausgangsideen im virtuellen bzw. digitalen Raum zu finden sind oder einen starken Bezug dazu haben, die aber in transformierter Form in der physischen Umgebung der Stadt Linz gezeigt werden. Der Fokus liegt vor allem auf den Zwischenräumen, die bei diesen Transformationen in den öffentlichen Raum entstehen – außerhalb von Museen, Galerien oder Kunsträumen.
FMR 26 wird sich inhaltlich vier Themen widmen, die in den kommenden Monaten gemeinsam mit Künstler*innen und Forscher*innen vertieft und beim Festival im Frühjahr 2026 in der Ausstellung und den begleitenden Vorträgen thematisiert werden:
Digital Afterlife and Immortality: Wie verändert die Vorstellung eines digitalen Nachlebens unsere Auffassung von Tod und Erinnerung? Welche ethischen Dilemmata ergeben sich aus dem Streben nach digitaler Unsterblichkeit? Kann die digitale Archivierung emotionaler Erlebnisse authentische Erinnerungen ersetzen oder verfälschen? Welche Rolle spielen digitale Fußabdrücke in der zukünftigen Archäologie der menschlichen Kultur? Wie nachhaltig ist digitale Kunst in Anbetracht des ökologischen Fußabdrucks digitaler Technologien?
Future Archaeology and Digital Artifacts: Wie könnte die Archäologie der Zukunft aussehen, wenn sie sich auf die Ausgrabung und Interpretation digitaler Artefakte konzentriert? Inwiefern unterscheidet sich eine digitale Zivilisation von ihren analogen Vorgängern in Bezug auf Kunst und Kultur? Welche Rolle spielen digitale Artefakte bei der Definition der Identität und Geschichte digitaler Gemeinschaften? Welche ethischen Überlegungen ergeben sich aus dem Umgang mit Datenresten und der langfristigen Speicherung digitaler Informationen?
AI Societies, Power Structures, and Resistance: Wie können digitale Künste zur Darstellung von Waldeinsamkeit und neuen Idyllen beitragen? Wie können digitale Künste zur Förderung eines einfachen Lebensstils in einer zunehmend digital vernetzten Gesellschaft beitragen? Inwieweit sind Isolation und Abkopplung unbedingte Notwendigkeiten in der digitalen Ära? Ist eine nicht-digitale Freizeit eine neue Form des Luxus? Welche künstlerischen Ansätze können dazu beitragen, ein Bewusstsein für die Bedeutung von Pausen von KI zu schaffen?
Digital Deceleration, Isolation, and the New Idyll: Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, die in allen Aspekten ihres täglichen Lebens von KI geprägt ist? Inwiefern verändern Algorithmen und KI die Grundlagen demokratischer Entscheidungsfindung und Machtstrukturen? Welche Auswirkungen hat maschinelles Lernen auf zwischenmenschliche Beziehungen und soziale Strukturen? Geht mit Singularität eher das Ende oder eher der Neuanfang der Menschheit einher? Welche neuen Formen der Rebellion benötigt es, um sich als Menschheit gegen eine mögliche Übernahme durch KI zu wehren?
Für das Festival verantwortlich zeichnet der Verein „LINZ FMR – Art in digital contexts and public spaces“. Er wurde von den beiden Kunst- und Kulturinitiativen qujOchÖ und servus.at, dem Atelierhaus Salzamt der Stadt Linz, der Kunstuniversität Linz und der Sturm und Drang Galerie gegründet.