Einen stroboskophaft-exemplarischen Rundumblick gibt die Kunstuniversität Linz in der zweiten Jännerhälfte darüber, wie man Künstliche Intelligenz in der Kunst seriös wie spielerisch einsetzt: Eine Ausstellung, Vorträge und Diskussionsrunden mit Künstler*innen stehen dabei genauso auf dem Programm wie ein Häkelabend mit ChatGPT und Soundperformances. Zu erleben sind über 30 verschiedene künstlerische Positionen von Studierenden und Lehrenden.
Alexis Dworsky, Universitätsprofessor für Mediales Gestalten am Institut für Kunst und Bildung zum Schwerpunkt zu Jahresbeginn: „Die zentrale Frage für uns lautet: ,Wie kann man unkonventionell, künstlerisch-gestalterisch, aber auch kritisch-reflexiv mit Künstlicher Intelligenz umgehen – heute, morgen und vielleicht sogar übermorgen?‘“
Die KI-Reihe wird am Dienstag, den 16. Jänner um 18 Uhr mit einer Soundperformance von Enrique Tomàs und Florian Kasper eröffnet. Am Mittwoch, den 23. Jänner ab 17 Uhr wird mit der Kunst- und KI-Spezialistin Pamela Scorzin sowie den Künstler*innen Nadja Reifer und Lisa Ackerl kritisch über Künstliche Intelligenz im Kunstkontext debattiert. Und in den „Häkelrausch“ versetzt man sich am Donnerstag, den 18. Jänner ab 17 Uhr.
Zu alledem nimmt etwa Kunstuni-Studentin Hanna Stadlmair Ausstellungsbesucher*innen mit KI-generierten Dias in die Vergangenheit mit – nach dem Motto Zukunft trifft auf Nostalgie. Auch bei Josseline Engeler, eine an der Kunstuni Linz lehrende Künstlerin, trifft Digitales auf Analoges: Mittels Künstlicher Intelligenz erzeugte Naturbilder werden in eine Arbeit aus Keramik transformiert. Ebenfalls zu sehen wie zu hören ist ein Musikvideo für General Magic von Tina Frank, Professorin für Visuelle Kommunikation: Die Arbeit entstand nach einer kooperativen Recherche zu Schleim mit ChatGPT und einer angeleiteten Übersetzung in ein p5js-Script mithilfe Künstlicher Intelligenz.
Ausstellung „AI + Artificial Intelligence and Art“: Eröffnung am Di, 16. 1. um 18:00 Uhr
Ab Mittwoch, 17. Jänner bis Freitag, 26. Jänner, jeweils Di – Fr 12 – 18 Uhr und Sa 14 – 19 Uhr im Ausstellungsraum "splace" der Kunstuni Linz, Hauptplatz 6
Die Kunstuni Linz setzt für die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig Schwerpunkte zu KI, zuletzt referierten internationale und heimische Wissenschafter*innen, Künstler*innen und KI-Spezialist*innen im Rahmen der Reihe „Feminist AI Lecture Series“, initiiert von der Forschungsgruppe Critical Data der Abteilung Interface Cultures und dem Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen, über digitale Kunst im feministischen Kontext sowie Zusammenhänge zwischen Artificial Intelligence und Geschlechteridentität.
Pressefotos
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In der KI-Reihe der Kunstuni Linz steht auch Häkeln mit ChatGPT auf dem Programm. / Illustration: Mika Brandhofer, Vera Dittenberger, Iris Reisenberger, Rosa Schwarz
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Die Kunstuniversität Linz mit ihrem Ausstellungsraum splace: Das Ausgangsfoto stammt von Mark Sengstbratl, die KI-Bearbeitung erfolgte durch Alexis Dworsky mit Stable Diffusion, mehrere Prompts unter anderem mit Begriffen wie ,Science Fiction' und ,Spaceship' / Copyright Kunstuni Linz