Über viele Jahre prägte er die Kunstuniversität Linz – als Künstler und Designer, als Professor von 1973 bis 2001 und als Rektor zwischen 1977 und 1981: Am Samstag, den 30. September feiert Helmuth Gsöllpointner seinen 90. Geburtstag. Bereits im Vorjahr verlieh ihm die Kunstuni die Ehrenmitgliedschaft und benannte einen Raum in der Bibliothek nach ihm – und das mit gutem Grund. Denn Gsöllpoitner, 1933 geboren, Studium an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien, gründete 1955 die Abteilung für Metallplastiken in den Lehrwerkstätten der voestalpine. Ab 1971 leitete und kuratierte er zahlreiche internationale Ausstellungen wie Forum Stahl (1971, 1975), Forum Metall (1977), Forum Design (1980), Schmuck – Zeichen am Körper (1987) und Netz Europa (1994).
Gsöllpointner galt stets als kritischer Künstler und politischer Kopf. Das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich lehnte er im Jahr 2000 ab – und zwar aus Protest gegen die damalige schwarz-blaue Regierung. Gsöllpointner prägte auch als Organisator von Großprojekten Linz und Oberösterreich. Anlässlich seines 90. Geburtstags, widmet sich die Ausstellung „Stahlstadt“ im Linzer Schlossmuseum dem erweiterten Begriff der Skulptur und dem künstlerischen Schaffen des Metallbildhauers. Kern der Präsentation sind variable Objekte aus der Sammlung der Raiffeisen Landesbank OÖ, seine bekannten Teleskop-Plastiken sowie sein Alterswerk mit den 2023 entstandenen Stabräumen.
Bei der Eröffnung spricht u.a. Rektorin Brigitte Hütter – sie würdigt die wichtige Rolle ihres Vorgängers an der Kunstuniversität Linz: „Helmuth Gsöllpointners Persönlichkeit und sein Œuvre sind für den Standort und für die Entwicklung unserer Kunstuniversität von größter Bedeutung. Er war und ist großer Wegbereiter und Gestalter – als Künstler, der für seine Plastiken neuartige Techniken entwickelte, als Professor und Leiter der Meisterklasse Metall sowie als ehemaliger Rektor und Netzwerker für unsere Universität.“