Anna Roth
Diplomarbeit, 2014
Grafik-Design und Fotografie
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den ästhetischen Handlungsformen Verdecken, Verhüllen und Verschleiern – drei Begriffen, die bereits auf eine wichtige alltägliche Funktion des Textilen für uns Menschen verweisen: es ermöglicht uns, gewisse Lebensbereiche den Blicken der Mitmenschen (temporär) zu entziehen. Dem Textilen als Mittel der Inszenierung wird aus verschiedensten Perspektiven nachgespürt: menschliche Grundveranlagungen wie Neugier und Scham, kulturell bedingte und zeitgeschichtlich unterschiedlich ausgeprägte Phänomene wie Privatsphäre/Öffentlichkeit, der Blick/civil inattention, Kleidung und ihre diversen Funktionen (erotische, magische, identitätsverschleiernde und zensierende), wie auch architektonische Formen der Verhüllung werden – jeweils in Verbindung mit entsprechenden textilen Accessoires – beleuchtet.
Dem Schleier als halbtransparentes ver- und gleichzeitig entbergendes Medium und seiner metaphorischen beziehungsweise rituellen Bedeutung in Religion, Medien und Kultur ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Schließlich wird neben ausgewählten künstlerischen Positionen noch die eigenkünstlerische Auseinandersetzung mit dem behandelten Thema vorgestellt.