Miriam Brandstetter
Semesterarbeit, WS 2009/2010
Architektur | Urbanistik
Gemeinschaftliche Wohnstrukturen statt Anonymität! - Der Grundgedanke eines gemeinschaftlichen Wohnens wiederspiegelt sich in allen Aspekten des Entwurfes „ZUSAMMENspiel“ von Miriam Brandstetter.
Konzept
Die vorhandene Feldstruktur wie auch die typische historische Bebauung der Streckhöfe sind Anleitung für die Grundstruktur und Anordnung der Wohneinheiten. Durch horizontales Verschieben von einzelnen, langgezogenen Baukörpern ergibt sich eine Bebauung mit differenzierten Außenräumen von privat über halbprivat und gemeinschaftlich bis öffentlich. Ein gefaltetes „Band“, das sich durch die gesamte Struktur zieht, unterteilt diese zum einen, bildet aber gleichzeitig auch ein verbindendes Element und übernimmt alle gemeinschaftlichen Funktionen. Somit wird sowohl das Bedürfnis nach Privatheit und Intimität, als auch der Wunsch nach Kommunikation und gemeinschaftlichen Aktivitäten befriedigt.
Wohneinheiten
Die unterschiedlichen Wohneinheiten mit den Maßen 4,5 m Breite x 4,5 / 9,0 / 13,5 / 18,0 m Länge und Nettowohnflächen von 34,0 / 53,0 / 70,0 m² sind entweder ein- oder zweigeschossig organisiert, werden unterschiedlich gestapelt und erweitern sich teils über private Dachterrassen. Zudem wird bei den zweigeschossigen Gebäuden zwischen einer Wohneinheit, die sich über zwei Geschosse erstreckt, und zwei getrennten Wohneinheiten unterschieden. Drei unterschiedliche Grundrisstypen können flexibel aufgeteilt werden und eignen sich für eine Einzelwohnung ebenso wie für Generationenwohnen und Wohngemeinschaften.
Gemeinschaftsbereiche
„ZUSAMMENspiel“ besteht aus zwei Hauptkomponenten: der „Subgemeinschaft“ als untergeordnetem Gemeinschaftsbereich und dem sogenannten „Gemeinschaftsband“, das sich als übergeordneter Gemeinschaftsbereich durch die einzelnen Subgemeinschaften schlängelt.
Das Gemeinschaftsband durchbricht die typische langgezogene Bebauung der Subgemeinschaften und zieht sich „schlängelnd“ und in verschiedenen Ebenen durch die Gesamtstruktur. In Ihm finden die unterschiedlichsten Aktivitäten auf unterschiedlichen Ebenen in Form von Gemeinschafts-, Kinder-, Bildungs- und Wellnesshäusern und diversen Treffpunkten wie Sitzgelegenheiten etc. statt. Das Gemeinschaftsband erweitert den bewusst knapp gehaltenen privaten Wohnraum, dient der Erschließung und verbindet die einzelnen Subgemeinschaften.
Das markante Bindungsglied zwischen den einzelnen Subgemeinschaften und dem Gemeinschaftsband ist das Gemeinschaftshaus, über das auch die Subgemeinschaften untereinander erschlossen werden und Räume wie eine Gemeinschaftsküche, eine Waschküche, einen großzügigen Stauraum für Gartenmöbel, Fahrräder, etc., ein WC und Kellerabteile für die Bewohner beherbergt.
In der Subgemeinschaft findet privates und in den erdgeschossigen Baukörpern darüber hinaus barrierefreies Wohnen in Kombination mit halböffentlichen Außenräumen statt. Der Außenraum, der sich in unterschiedliche Hofsituationen gliedert, ist für alle BewohnerInnen der jeweiligen Subgemeinschaft nutzbar und wird zum Teil mit einem Wegenetz, einer kleinen landwirtschaftlichen Feldeinheit, Teichen, dichter Bepflanzung und begrünten Plätzen bespielt. Eine Subgemeinschaft kann je nach Bedarf durch weitere Wohneinheiten erweitert werden oder mit anderen Subgemeinschaften verschmelzen.
Diese Arbeit ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit dem Jahresthema Vision Centrope.