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Samet Yalçın
Ein Totengespräch: Topoi der (Un-)Endlichkeit bei Platonov, Heidegger und Fedorov

Durch einen imaginären Dialog zwischen Andrei Platonov, Martin Heidegger und Nikolai Fjodorow richtet diese Arbeit ihren Fokus auf topologische Artikulationen von Endlichkeit und Unendlichkeit. Sie stellt folgende Frage: Wie wird das Unfassbare – oder das, was sich nicht aneignen lässt (sei es die endliche Grundlosigkeit oder die (un)endliche kosmische Weite) – in ihren Schriften räumlich artikuliert? Im Zentrum dieser Untersuchung steht die Frage, welcher Topos in ihrer Auseinandersetzung mit Raum und Ort jeweils ausgearbeitet wird und was mit dem Bild und der Bildlichkeit geschieht, wenn sich die Ausdifferenzierung des Raumes selbst in diese einschreibt. Der Dialog entfaltet eine Spannung zwischen zwei Polen: einer erdverbundenen, phänomenologischen Orientierung und einer stärker kosmischen, himmelwärts gerichteten Bewegung, wie sie insbesondere in der frühen sowjetischen Gedankenwelt und Kunst deutlich zum Ausdruck kommt.

Betreuung
Anne von der Heiden

Kurzbiographie
Samet Yalçın (*1987 in Istanbul) ist PhD-Kandidat an der Kunstuniversität Linz, Abteilung Kunstgeschichte und Kunsttheorie, und Universitätsassistent im PhD Research Collective. Mit einem Hintergrund in Philosophie und Soziologie liegt sein Forschungsschwerpunkt auf der kontinentalen Philosophie des 20. Jahrhunderts, verschiedenen Vorstellungen von Welt, Ort und Raum, planetarischem Denken, Technikphilosophie, Konzepten von Temporalität, der russischen Avantgarde, und Affekttheorie.