Katrin Wallner
Kollektion, 2014
Bachelorarbeit, Mode
In meiner Arbeit mit dem Titel „Männerrock versus Frauenhose. Eine Gegenüberstellung der divergierenden Entwicklungen, mit einem Blick auf den Orient“ werden die Geschichten und Entwicklungen einerseits des Männerrockes und andererseits der Frauenhose dargestellt. Die Hose hat bereits einen fixen Platz in der weiblichen Garderobe eingenommen, weshalb ihre Geschichte damit mehr oder weniger abgeschlossen ist, während der Männerrock im Laufe der Jahrhunderte immer mehr durch die Hose ersetzt wurde, welche man als Statussymbol des Mannes betrachtet. Es gibt mehrere Gründe, die es so schwierig macht, den Männerrock wieder einzuführen.
Zum einen wird im Westen mit dem Rock Weiblichkeit assoziiert und damit eine gewisse Art der Schwäche und Impotenz. Zum anderen ist der Anblick eines westlichen Mannes, der einen Rock trägt für uns äußerst ungewohnt und damit seltsam. Obwohl es Situationen gibt, in denen der Mann eine gewisse Art des Rockes trägt, oder im Alltag damit konfrontiert wird, hat unsere Gesellschaft es noch nicht geschafft sich dafür zu öffnen. Ein Umdenken muss also stattfinden. Eine gesellschaftliche Gleichstellung von Mann und Frau, sowie eine genderfreie Denkweise muss sich in unseren Köpfen noch manifestieren.
Die Geschichte der Frauenhose ist gleichzeitig die Geschichte der weiblichen Emanzipation. Parallel zur Entwicklung der Rolle und der Rechte der Frau entwickelte sich auch deren Kleidung. Hinsichtlich der weiblichen Eroberung des Sportes und der Arbeitswelt, war es notwendig die Kleidung den neuen Anforderungen des Alltags anzupassen. Die Hose gewährleistete Bewegungsfreiheit und überzeugte durch ihre Praktikabilität. Auch die vormals tabuisierte und die nun durch die Hose betonte Sexualität der Frau beleidigt den Anstand und die Sitte schon lange nicht mehr.
Der Orient könnte der Einführung des Männerrockes als Vorbild dienen, wie er es auch zu eingem gewissen Grad innerhalb der Geschichte der Frauenhose tat. Viele Designer bedienen sich auch heute noch orientalischer Vorbilder und lassen sich zu Kollektionen inspirieren, die dem Männerrock zu einer Renaissance verhelfen soll. Auch meine Kollektion propagiert eine genderfreie Sicht im Bezug auf die Kleidung mithilfe orientalischer Vorbilder.