Seminar und Exkursion in Zusammenarbeit mit der Abteilung raum&designstrategien
Lehrende: Julia Grillmayr
Welche Geschichten transportieren die wässrigen Figuren, die wir in der zeitgenössischen Kulturwissenschaft und Science Fiction finden? Wir lesen Zygmut Baumanns Kritik einer „liquid modernity“ und Astrida Neimanis Aufruf zum Wasserkörper-Werden in „Hydrofeminismus“.
Wir tauchen in aquatische Welten von Joan Slonczewski (A Door into Ocean), Nnedi Okorafor (Lagoon) und Julia Armfield (Our Wives Under the Sea) ab, in denen sich der Mensch nicht so einfach aus der nicht-menschlichen Umwelt herausrechnen kann. Wir denken über Eva Haywards Quallenbetrachtungen und Donna Haraways Tentakel nach, die dazu einladen sich vorsichtig, aber selbstbewusst in der Welt voranzutasten. Wir begegnen Walen in Alexis Pauline Gumbs Undrowned – Black Feminist Lessons from Marine Mammals sowie in einer listening session mit Moritz Pisk zu den Techno-Musikern Drexciya.
Schließlich widmen wir uns dem großen Fluss, der gleich an der Kunstuni vorbeifließt. Gemeinsam mit der Künstlerin und Gewässerökologin Christina Gruber und ihrem Seminar „Transition Zones – between water and land“ (für raum&designstrategien) machen wir zwei Exkursionen zu Donau, sammeln Fakten und Fiktionen zu diesem vielgestaltigen Naturkulturraum. Hier hören wir auch von der künstlerischen Forschung vom Linzer Musiker und Biber-Experten Abby Lee Tee, der die großen Nager beobachtet, akustisch untersucht und ihre Verwicklungen in menschliche Praktiken dokumentiert.