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PRESSEAUSSENDUNG

Kunstuniversität Linz: „Es wird keine Bilder mehr geben!“

Linz, am 16. März 2021

Ausstellungsprojekt widmet sich der hunderte Jahre alten Tradition der Künstler*innen-Manifeste

ausgerechnet die Kunstuniversität Linz verkündet: „Es wird keine Bilder mehr geben!“ Ein Ausstellungsprojekt mit Studierenden widmet sich der hunderte Jahre alten Tradition der Künstler*innen-Manifeste – von den revolutionären Lebensentwürfen des Expressionismus über kulturkritische Statements der Avantgarde bis zu den Feiern des „Ich“ in unserer postmodernen Gegenwart.

„Die Gründe für das Verfassen eines Manifests sind so unterschiedlich wie ihre jeweiligen Urheberinnen und Urheber und deren ästhetische Einstellung“, erklärt Andreas Zeising, Kunsthistoriker und bis Ende April der aktuelle Residence-Gast in Linz. Er sichtet und bearbeitet das Themenfeld gemeinsam mit Anna Maria Loffredo, Professorin für Fachdidaktik am Institut für Kunst und Bildung der Kunstuni.

„Man darf nicht vergessen: Manifeste sind viel mehr als eine Art Begleittext zu künstlerischer Produktion“, so Zeising. „Sie verstehen sich häufig nicht als nachgeordnete Lektüre, sondern als eigenständige literarische Produktion mit dem Ziel, die Isolation und Musealisierung des Ästhetischen aufzubrechen, daher auch der Titel unseres Projekts. Dabei greifen die Schriften von Künstlerinnen und Künstlern oft sehr umfassend Systemkrisen auf und kritisieren einen Lähmungszustand der Politik, wie wir ihn heute zuweilen auch erleben.“

Manifestationen auf Social Media und der Straße

Zusammen mit den Studierenden verfolgen Loffredo und Zeising daher das Anliegen, die historischen Texte auf ihren aktuellen Gehalt hin kritisch zu beleuchten und weiterzudenken. Daher geht es in dem Projekt auch um jene Manifestationen, die aktuell, befeuert durch Entwicklungen wie Corona oder „Black Lives Matter“, auf Social Media oder auf der Straße stattfinden.

Die gemeinsam gewonnenen Erkenntnisse und künstlerischen Projektideen fließen in eine Ausstellung ein, die von 28. April (Eröffnung: 18 Uhr) bis 12. Mai im Linzer Atelierhaus Salzamt zu sehen ist. Im Fokus: ausgewählte Künstler*innen-Manifeste und deren Rhetorik, Argumentation und Gestaltung im Spiegel künstlerischer Projekte von Student*innen der Kunstuniversität Linz.

Fotos

Plakat (503 KB)
„Es wird keine Bilder mehr geben!“; © Kunstuniversität Linz; Verwendung des Bildes im Rahmen der Berichterstattung über das Ausstellungsprojekt unter Angabe des Credits honorarfrei möglich

Foto 1 (jpeg, 73 KB)
Andreas Zeising; © Zeising; Verwendung des Fotos im Rahmen der Berichterstattung über das Ausstellungsprojekt unter Angabe des Credits honorarfrei möglich

Foto 2 (jpeg, 36 KB)
Anna Maria Loffredo; © Loffredo; Verwendung des Bildes im Rahmen der Berichterstattung über das Ausstellungsprojekt unter Angabe des Credits honorarfrei möglich