zum Inhalt

Wildes Gedenken

Nicht-institutionalisiertes Erinnern an die Verbrechen des Nationalsozialismus

Ausstellung von 30. April bis 9. Mai 2025
splace am Hauptplatz, Hauptplatz 6, 4020 Linz

Eine Kooperation zwischen der Kunstuniversität Linz / Co.Lab Erinnerungsarbeit • ästhetisch-politische Praktiken sowie dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim.

Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus untersucht die Ausstellung Orte und Praktiken wilden Gedenkens. Mit wildem Gedenken sind Formen des Gedenkens gemeint, die weder institutionalisiert noch eingehegt sind und von der Zivilgesellschaft oder auch von Einzelpersonen ausgehen. Dazu gehört das Niederlegen von Blumen und Steinen, das Aufstellen von Gedenksteinen oder auch das Hinterlassen von Inschriften. Es sind Verfahren mit denen Tatorte markiert werden – oft bevor Gedenken an den Orten institutionalisiert wird. Gleichzeitig werden mit wildem Gedenken in der Ausstellung auch Praktiken adressiert, vermittels derer Taten und Tatorte des NS unkenntlich gemacht werden. Anhand von überwachsenen und bepflanzten Massengräbern, mit Müll oder Bauschutt unkenntlich gemachten Tatorten, oder der Verweigerung des Anbringens von Gedenkzeichens werden Überschreibungen, Verschweigen und Tabuisieren des Gedenkens thematisiert.

Mit unterschiedlichen künstlerischen Medien und Verfahren, wie Fotografieren, Komponieren, Gestalten, Bepflanzen, Archivieren und Zuhören wird untersucht wie vergessenen Opfergruppen und unsichtbar gemachten Tatorten in Deutschland und Österreich gedacht werden kann. Im Rahmen der Ausstellung geben Studierende im splace am Hauptplatz Einblick in ihre Untersuchungen. Die Ausstellung begleitete die Tagung Wildes Gedenken, die vom 7.  bis 9. Mai 2025 an der Kunstuniversität Linz stattfand.

Kuratorin: Thari Jungen
Mit Unterstützung von Lilli Pankotsch

Newsartikel

Christoph Meier, Merlin Großmann, Dana Patsch, Felat Diljin Serihan, Lisa Rastic, Malenke Kokoska, Morna N. Bodner, Rosina Marie, Theodor Herbst, Walentina Kaja Ammann, Ruth Größwang 

unterschiedliche künstlerische Medien und Verfahren, 2025
Ästhetik und Pragmatik audiovisueller Medien

Ausstellungseröffnung und Presserundgang

© Juliana Tasler und Mark Sengstbratl