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EXHIBITION

Monte F.C.

Eröffnung: 01.12.2010, 19.00 Uhr I Dauer bis 23.01.2011 Landesgalerie Linz, Museumstraße 14

Ortsbezogenes Ausstellungsprojekt von Renate Herter

2010 konzipiert Renate Herter ihre Ausstellung in der Landesgalerie als ein ortsbezogenes Projekt an der Schnittstelle einer konkreten Institutionsgeschichte und genereller Bedeutungszusammenhänge des Begriffs Museum.
Der Ausstellungstitel ist ein Wortspiel auf mehreren Ebenen. „F.C.“ leitet sich vom ursprünglichen Gebäudenamen der heutigen Landesgalerie ab. Die Abkürzung steht für Francisco Carolinum und vermittelt mit dem – in diesem Namen angelegten – Protektorat von Erzherzog Franz Karl (1802- 1878) gleichzeitig auch den für die Gründung des Museums so charakteristischen kulturhistorischen sowie gesellschaftspolitischen Kontext des 19. Jahrhunderts. „Monte“ beschreibt das Museum symbolisch als Berg, dessen tatsächliche Besteigung sich Renate Herter am 21. September 2010 zur persönlichen Aufgabe im Rahmen der Vorbereitung ihrer Ausstellung gemacht hatte.
Ein zweites Projekt der Künstlerin setzt sich mit den ursprünglichen  Sammlungspräsentationen im historischen Museumsgebäude des 19. Jahrhunderts auseinander. So reflektiert Renate Herter die konkrete Geschichte einer Institution und gleichzeitig die generelle Einrichtung Museum, indem sie
einerseits die Entwicklung des Francisco Carolinums schlaglichtartig beleuchtet und andererseits die Definition, Etablierung und Tradierung von objektbezogenem Wissen einer kritischen Revision unterzieht.
„Monte F.C.“ erzeugt insgesamt ein doppeltes Paradoxon: Einerseits verdeutlich die generelle und deshalb unübliche Abwesenheit von Exponaten, dass Herter weniger am Gegenstand der Erinnerung, als an der Frage nach Konstruktionsmechanismen und Erzählweisen von Geschichte in einem
institutionellen Kontext interessiert ist. Andererseits schafft sie über die Sprache wiederum eine Präsenz von Objekten, die die Qualität der Erfahrbarkeit von Vergangenheit neu definiert.

Renate Herter, Studien der visuellen Kommunikation an der Hochschule der Künste Berlin sowie an der Freien Universität in Berlin der Kunst- und Kommunikationssoziologie. Internationale Lehr- und Projekttätigkeit.
2001 bis 2008 Professorin für Bildhauerei – transmedialer Raum an der Kunstuniversität Linz. Lebt und arbeitet in Berlin und Linz.

In Kooperation mit der Kunstuniversität Linz erscheint zur Ausstellung ein Katalog im Verlag Bibliothek der Provinz mit Texten von Martin Hochleitner und Genoveva Rückert.

Einladung.pdf