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LUMINAIRE ARCADIA

Loidl Katharina
Objekt, 2009
Bldende Kunst / Kulturwissenschaft

Die Rasierklinge, ein in der charakteristischen Formgebung und im alltäglichen Verwendungszweck global gleich konnotierter Gebrauchsgegenstand, wird künstlerisch in Szene gesetzt und in neues Licht getaucht. Aus rund 4.000 Stück handelsüblicher Rasierklingen mit klassischer Stanzung wurde ein Leuchtkörper in Form eines Lusters mit einer Höhe von 2,50 m und einem Durchmesser von 1,90 m konstruiert. Lichtreflexionen auf den Stahloberflächen verwandeln die Masse von profanen Gebrauchsgegenständen in ein „glamouröses Repräsentationsobjekt“. Die scharfkantigen Rasierklingen kontrastieren das Idyll des friedvollen Glanzes und schaffen ambivalente Assoziationsräume bei der Annäherung an das Objekt. Wie das Schwert des Damokles versinnbildlicht diese Lusterkonstruktion die Vergänglichkeit von Macht, Reichtum und Erfolg, und thematisiert die Verkettung von Schein, Vortäuschung und Enttäuschung. Eine degenerierte Waren- und Konsumgesellschaft mit Logenblick auf die Armut kollidiert hier mit den Vorstellungen von Reichtum und dem präsenten Bild von Luxus. Persönliche Freiheiten werden durch die zweischneidige Klinge konstruierter Wertesysteme
und Machtverhältnisse eingeschränkt und beschnitten.

Projekt unterstützt von Wilkinson Sword.

Diese Arbeit wurde in der Aussellung "BestOff09" gezeigt.
www.bestoff09.ufg.ac.at