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Skywalker

Klaus Michael Scheibl
Semesterarbeit SS 2009
Studienrichtung: Architektur

Skywalker geht von einer radikalen Änderung der gesellschaftlich gelebten Werte aus: Respekt und Achtsamkeit der Menschen vor einander und vor der Natur bilden die Basis der Stadt der Zukunft.

Klaus Michaels Scheibls Zukunftsvision
Die Stadt zur Mitte des 21. Jahrhunderts entspricht in keinster Weise dem Verständnis vorangegangener Zeiten. Aufgrund der Ablösung menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen verkürzt sich die Arbeitszeit immer drastischer – die Menschen finden immer mehr Zeit sich mit ihren wirklichen Bedürfnissen und Überzeugungen auseinander zu setzten. Der Wandel vollzieht sich global, immer mehr Staaten schließen Frieden und beginnen ihre Ressourcen zu teilen und Überschüsse an bedürftige Staaten zu verteilen. 

Da der Verdichtungskollaps bereits zum Ende des 20. Jahrhunderts in den westlichen Städten ein Maß annimmt, das kein Mensch mehr ertragen kann, beginnt man, die stark verdichteten Wohnviertel rigoros aufzulockern, wobei identitätsstiftende Stadtteile belassen werden und dies eine urbane Umstrukturierung nach sich zieht. Großteile der stark verdichteten Stadtteile werden abgerissen.

In Folge dieser Entwicklungen sind neue Strukturen nötig, welche die Aufnahme dieser Masse an sich verteilenden Menschen aufnehmen. Es entwickeln sich anfangs unterschiedliche Typologien, doch der entscheidende Durchbruch wird mit einem System aus sich immer erweiterbaren Balken in unterschiedlicher Höhe und Ausdehnung erlangt. Diese Struktur greift bestehende Freiräume in der Stadt oder am Stadtrand auf, überplattet diese, stets in Einbeziehung der Natur, und definiert bereits zu Beginn dieser Anfangsphase den weiteren Verlauf seines Wachstums. Anfängliche Strukturteile werden nach Bedarf ergänzt und breiten sich über bestehendem oder bereits bebautem Terrain aus. Der Grundgedanke einer darunter neu entstehenden naturnahen oder artifiziellen Landschaft spiegelt die Großartigkeit dieses Systems wider. Die vertikale Erschließung zur Landschaft wird durch Aufzüge sowie Rampen und Stiegen erreicht. Die Verbindung der Strukturen untereinander wird durch Schwebebahnen bewerkstelligt, was bedeutet, dass es innerhalb einer Stadt nur noch öffentlichen Verkehr gibt.

Die Menschen entscheiden sich, in kollektiven Wohn- und Arbeitsverhältnissen zu leben, wobei Teile dieser Struktur in immer wiederkehrenden Abschnitten Versorgungseinrichtungen beherbergen. Diese Wohneinheiten unterscheiden sich grundlegend von Wohnungen vorzeitlicher Ären, da versucht wird, sich so viele Einheiten wie möglich zu teilen und miteinander zu verbinden. Die in sich abgeschlossene Wohnung gehört somit der Vergangenheit an.

Der eingangs erwähnte Umgang mit der Natur stellt die Basis dieses Systems dar. Die Menschen verstehen, dass sie nur im Umgang mit der Natur Energiereserven generieren können, aus denen sie ihre Lebenskraft beziehen. Das neue System erlaubt es, geschickt mit der vorhandenen Topografie umzugehen und stellt aufgrund seines geringen Landschaftsverbrauches einen Quantenschritt im modernen Städtebau dar.

Das Leben entspricht in seinen Grundsätzen einer noch nie da gewesenen Art der Zuwendung, Freundschaft und Familiarität. Auslöser dieser Entwicklung ist das Ende des Kapitalismus. Der Druck, den dieses System evozierte, erlaubte keine derartige Kollektivität. Nun jedoch gelingt es den Menschen, sich mehr und mehr von alten Grundsätzen zu lösen und zu verstehen, dass es einfacher ist, Ressourcen gemeinsam zu nutzen und Nachhaltigkeit wird als ein Grundsatz modernen Lebens erkannt. Diese Nachhaltigkeit spiegelt sich auch soweit als möglich im Umgang mit naturnahen Baumaterialien und in der Verwendung erneuerbarer Energien wider. Auf den Dächern dieses Systems wird die überbaute Landschaft wiedergewonnen und teilweise als Empfänger von natürlichen Ressourcen wie Sonnenenergie und Regenwasser genutzt. Abschließend bleibt auszuführen, dass Rücksicht auf die Entwicklung von sogenannten Neo-Urwäldern genommen wird - das Artensterben in Flora und Fauna gehört nun der Vergangenheit an.

Diese Arbeit ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit dem Jahresthema und gleichnamigen Projekt Soziale Revolution: Stadt!.