Entwurfsprojekt Wintersemester 2009/10: „Living Centrope“
Ein von der Niederösterreichischen Wohnbauforschung an die Kunstuniversität in Auftrag gegebenes Forschungsprojekt bildet den Rahmen für das Entwurfsprojekt im Wintersemester 09/10. „Living Centrope“ stellt Wohnen in der Mitte Europas, bezogen auf die Schnittfläche zwischen Niederösterreich, Tschechische Republik und Slowakei in den Mittelpunkt. Wer sind die „CentropistInnen“, die diesen Raum in Zukunft bewohnen werden? Wie sieht Wohnen fern, abseits oder am Rand der Großstädte Wien und Bratislava aus? Welche NutzerInnenprofile können für ein solches zukünftiges Wohnen definiert werden? Welche Rolle spielen der Ort Mitteleuropa, die Landschaft, das Prinzip der Mitte, des Randes oder des Dazwischenliegens und wie sehen die Bedingungen dafür aus? Gibt es neue regionale, suburbane oder rurale Wohnkonzepte, Wohnformen und Wohnungstypologien unter diesen Bedingungen? Wie sieht urbanes Wohnen am Land aus?
Um dem Forschungscharakter zu entsprechen, werden ohne konkreten Ort, jedoch unter konkreten Bedingungen abstrakte Wohnmodelle für eine Versuchsreihe von Testfällen entwickelt: extreme horizontale Verdichtungen für Singles, gemischt mit Typen für Patchworkfamilien, scheibenförmige Verdichtungen von Hotel-artigen Zimmern, Familienwohnen und Homework-Typologien, punktförmige Stapelungen für SeniorInnen, Zeilen, Platten, Terrassen- und Hügelhäuser für alle nur denkbaren NutzerInnen und vieles mehr.
Die Ausarbeitung der Projekte erfolgt in verschiedensten Maßstäben, Darstellungen und mit unterschiedlichsten, selbst zu wählenden Mitteln. NutzerInnenprofile können etwa über Filme, Photocollagen, Icons oder Zeit-Raumdiagramme dargestellt werden, Grundrisse über Bewegungsdiagramme und der Wechsel zwischen Maßstäben ist erwünscht: detaillierte Grundriss- und Schnittzeichnungen einzelner Einheiten wechseln mit strukturellen Verdichtungsmodellen in städtebaulichem Maßstab und werden durch 1:1 - Installationen in den Räumen der Kunstuniversität ergänzt.
Das Projekt erfolgt in mehreren Projektstufen, in denen verschiedene Bedingungen und Modelle getestet werden. Projektkorrekturen finden als Tischkorrekturen jeden Dienstag und Mittwoch ganztags in den Zeichensälen statt. Als Grundlage der Projekte dienen theoretische Texte, die zur Verfügung gestellt werden sowie verschiedene Case Studies.