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Shibori – gewobenes Textildesign

Melanie Greußing
Textildesign, 2010
Bachelorarbeit
Textil/Kunst&Design

Der japanische Begriff Shibori bedeutet auf Deutsch soviel wie wringen, drehen und pressen. Es handelt sich dabei um eine Färbetechnik, bei der durch Abbinden, Abnähen oder Falten und Pressen Teile des Stoffes reserviert werden und dadurch nicht anfärben. So entsteht ein Muster.
Shibori ist eine sehr alte Technik und wurde in vielen Kulturen auf der ganzen Welt angewendet. Die ältesten Funde stammen aus China. Shibori gab und teilweise gibt es aber auch in Japan, Indien, Südostasien, Afrika, Mittel- und Südamerika und in Teilen von Europa. Durch die verschiedene Herangehensweise der unterschiedlichsten Völker entstanden Stoffe die sehr unterschiedlich in ihrer Ästhetik sind, jedoch überall von starker kultureller Bedeutung waren.
Auch Textildesigern_innen, Modedesigner_innen und Künster_innen haben diese Technik neu interpretiert, verfeinert, abstrahiert und neu aufgegriffen. Einer der Vorreiter war dabei Yun´ichi Arai, aber auch Asha Sarabai, Yohji Yamamoto oder Hideko Takahashi. Ausgehend vom kawamaki shibori (genähtem Shibori) hat Catharin Ellis 1970 die Technik des gewobenen Shiboris entwickelt. Dabei wird ein Faden eingewoben, mit dem noch vor dem Färben das Gewebe zusammengezogen wird. In meiner praktischen Arbeit bin ich von dieser Technik ausgegangen und habe auf einer einfachen und einer doppelten Kette 42 Textildesigns gewoben, die ich anschließend, teilweise mehrfach, gefärbt habe. Dabei habe ich prozessorientiert gearbeitet und versucht durch Experimente die verschiedensten Möglichkeiten der Techniken auszureizen und die Verschiedenheiten in meinen Ergebnissen darzustellen.

Technik/Materialien

Weben, Färben, Shibori / Baumwolle, Wolle, Seide, Papier, Leinen

Betreuung
O.Univ.-Prof. Mag.art. Margareta Petrascheck-Persson, Mag. Prof. Beate Goyer

Datum der Fertigstellung
26.1.2010