10. bis 14. September 2025 Otto-Wagner-Areal, Baumgartnerhöhe 1, 1140 Wien
Die Kunstuniversitat Linz präsentiert sich, auf der Parallel Vienna 2025, als ein Ort des unbeschränkten, mutigen und visionären Denkens sowie als kritische Experimentierzone künstlerisch, gestalterisch und forschend.
UNFOLDING zeigt Arbeiten von Ruth Größwang, Jana Ehls, Lisa Reiter und Anna Weberberger, die das Spannungsfeld zwischen Maß, Material, Raum und Gegenwart neu ausloten. Kuratiert wird der Beitrag der Kunstuniversität Linz von Simone Barlian
Zwischen Maßstab und Körpermaß, Fundstück und Transformation, Bild und Skulptur entstehen Arbeiten, die den Blick auf das richten, was sich im Dazwischen formt.
Statt eine geschlossene Klammer zu ziehen, öffnet sich ein Resonanzraum - ein Feld, in dem Bedeutungen kippen, Vertrautes ins Ungewohnte übergeht und Bekanntes in unerwarteten Konstellationen aufscheint. Ein pointiertes Sichtbarmachen in Bezug auf Raum und Gegebenheiten.
Im Sommer hat Anna den heißesten Punkt am Gelände des ehemaligen Heizkraftwerks Chemnitz Nord mit einem knallroten Kreis markiert. Auf ihrem Rücken leuchtete ein kreisförmiger Sonnenbrand. Ob 5m oder 5cm mit „Hot Spot“ macht Anna die Energie der Sonne zum Symbol einer überhitzten Gegenwart und verbindet so lokale Gegebenheiten mit den abstrakten Ebenen der Klima- und Gesellschaftskrise.
Für die Parallel Vienna hat Anna nun einen Solarkocher aus einer alten Satellitenschüssel gebaut. Damit bündelt sie die Sonnenstrahlen am Otto Wagner Areal und erhitzt einen Topf Scharfes. Bei Sonnenschein lädt „Hot Pot“ zum Zusammenkommen und gemeinsamen Essen ein.
Hot Pot | 12.00 bis 13.00 Uhr |Vor Pavillon 7
2024 – 2025 (fortlaufend), Laminierfolien, Kaugummi, 840 cm x 150 cm
Definiert als ein regelmäßig wiederholtes, unbewusstes Verhalten, setzt Jana Ehls mit ‚a habit a day (426)‘ die Gewohnheit in den Fokus. Die großflächige Installation umfasst mehr als 200 Laminierfolien, die täglich um eine weitere Folie ergänzt werden. Jede der Folien konserviert hierbei die an entsprechendem Tag gekauten Kaugummis. Auf diese Weise spannt die fortlaufende Arbeit einen Bogen zwischen Jana Ehls‘ Vergangenheit als Zahnärztin und einer gegenwärtigen Analyse alltäglicher Verhaltensmuster.
copper pipes dipped in wax | Width in cm: 20| Height in cm: 175 | Depth in cm: 10 | 2024 | Price (ink. 13% VAT): € 2.400,-
Mit den Arbeiten aus der Serie loops, 2023/24 bewegt sich Lisa Reiter im Grenzbereich zwischen häuslichem und industriellem Kontext. Sie dekliniert in verschiedenen Anordnungen präzise Fragestellungen aus Materialität und Materialkombination, genau überlegten Abständen und Wiederholungen, unterschiedlichste Möglichkeiten im System der loops durch. Das in Wachs getauchte Kupfer erzeugt die Vorstellung, das Metall könnte sich erwärmen und das Wachs zum Schmelzen bringen, was eine latente Gefahr mit sich bringt. Kupfer, als ein mit Wärme in Verbindung gebrachtes Metall bekannt, trifft auf Wachs, das bei erhöhter Temperatur doch so empfindlich ist. Kleine Tropfen an der Unterseite zeugen von dieser Möglichkeit. Die Oxidationsspuren an den Arbeiten sind bewusst erzeugt, es sind Spuren, wie sie Lisa Reiter beim Hantieren mit den Arbeiten hinterlässt. Es ist ein Balanceakt aus Kontrolle und Loslassen, denn die Oxidation, ein unaufhörlicher Prozess, wird bewusst gesteuert – hier zugelassen, dort verhindert. Das Kupferrohr, ein Material aus dem Innenausbau, verwendet für die Infrastruktur in Häusern steht Zusammenspiel mit der Technik des in-Wachs-tauchens, was an Kerzenziehen erinnert. Es treffen Kontrolle und Zufall, thermische Eigenschaften, Ordnung und Chaos aufeinander
Installation/ Sculpture | Width in cm: 300 | Height in cm: 500 | Depth in cm: 40 | 2023
Der Titel nimmt Bezug auf eine Passage aus Mark Fishers Capitalist Realism, in der psychische Gesundheit als ein Thema beschrieben wird, über das so selbstverständlich gesprochen werden sollte wie über das Wetter. Die Arbeit zeigt Spuren von Verletzung und hängt über den Betrachtenden wie ein diffuser Zustand im Raum.