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AUSSTELLUNG

Moments of Transition

Eröffnung: 24. Sept. 2025, 19.00 Uhr; Ausstellung bis 31. Okt. 2025 Ursulinenkirche Linz, Landstraße 31, 4020 Linz

Arbeiten der Förderpreisträger*innen des Diözesankunstvereins Linz der letzten drei Jahre

Der Diözesankunstverein Linz lädt in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz herzlich zur Eröffnung der Ausstellung in der Ursulinenkirche Linz ein. Die Ausstellung präsentiert die Werke der Förderpreisträger*innen Alexandra Kahl & Jan Weiler (2023), Daniela Trinkl (2024) und Daniela Gutmann (2025), die sich auf eindrucksvolle Weise mit Übergängen, Transformationen und spirituellen Räumen auseinandersetzen.

Eröffnung & Programm

  • Begrüßung: Mag. Dr. Andre Zogholy, Vizerektor für Forschung an der Kunstuniversität Linz
  • Einführung Ursulinenkirche als Kunstraum: Mag.a Angelika Stummer, Verantwortliche Ursulinenkirche | Citypastoral | Tourismuspastoral der Diözese Linz
  • Eröffnung: Mag.a Dr.in Maria Reitter-Kollmann, Obfrau des Diözesankunstvereins Linz
  • Musikalischer Beitrag: Kornraset Narkmun – „Spatial Editions“ an der Hauptorgel

Die Besichtigung der Arbeiten in der Krypta ist nur im Rahmen einer Führung möglich: Jeden Donnerstag und Freitag um 16.00 und 17.00 Uhr sowie nach Vereinbarung unter 0676 87 76 60 57

Katalogpräsentation: Donnerstag, 23. Oktober 2025, 19.00 Uhr
 

Die Künstler*innen und ihre Arbeiten

Alexandra Kahl & Jan Weiler: „Contemplation Station“

Die Installation verwandelt die Ursulinenkirche in einen Ort der Ruhe und Reflexion. Eine schwebende Plattform abstrahiert architektonische Elemente des Raums und lädt gemeinsam mit einem gezielten Lichtstrahl zum gedanklichen Abheben ein. Die Inszenierung wird durch eine Sound Performance von Kornraset Narkmun an der Orgel ergänzt, die die Atmosphäre intensiviert und den sakralen Raum neu erfahrbar macht.

Alexandra Kahl (*1983, Bochum) und Jan Weiler (*1990, Lienz) studierten gemeinsam „Bildhauerei und transmedialer Raum“ an der Kunstuniversität Linz. In ihrer künstlerischen Praxis erarbeiten sie raumgreifende Erfahrungsmöglichkeiten, welche sie in Form von Installationen und szenenhaften Settings ausformulieren. Hinzu kommen dabei Einflüsse aus Alltag und Popkultur, neuen und alten Medien sowie Grafik und Design. 2017 gründeten sie gemeinsam den Ausstellungsraum KLUB, welcher bis 2023 Ausstellungen diverser Formate von nationalen und internationalen Künstler*innen zeigte.

Alexandra Kahl & Jan Weiler "Contemplation Station", Installation, 2025, Elastisches Band, Farbe, Holz, Kantenschutz, LED- Schnur, Metall, OSB-Platten, PVC-Boden, Pneumatische Säule, Ventilatoren; Foto: Michael Reitter-Kollmann
Alexandra Kahl & Jan Weiler "Contemplation Station", Installation, 2025, Elastisches Band, Farbe, Holz, Kantenschutz, LED- Schnur, Metall, OSB-Platten, PVC-Boden, Pneumatische Säule, Ventilatoren; Foto: Michael Reitter-Kollmann

Daniela Gutmann: „Returning The Gaze”, i roll with you“ & "And if I received your words?"

In der Krypta der Ursulinenkirche kombiniert Daniela Gutmann zwei filmische Arbeiten mit einer ortsspezifischen Soundinstallation. Ihre Werke thematisieren Erinnerung, Identität und die spirituelle Aufladung des Raums. Die Blicke von FLINTA*-Personen in die Kamera treten in Dialog mit der Geschichte des Ortes. Die Filme, sowie die Stimme aus dem Off eröffnen neue Perspektiven auf Gemeinschaft, Körperlichkeit und das Zusammenspiel von Vergangenheit und Gegenwart.

Bei Daniela Gutmann beginnt Film nicht im Apparat, sondern im Körper. In Return-ing the Gaze sieht man eine Aneinanderreihung von Ausschnitten der Augenpartie von zehn FLINTA*Personen. Sie blinzeln, machen die Augen zu und wieder auf, schauen weg, vor allem aber blicken sie unmittelbar in die Kamera. So kann es zu einer Art Spiegelung kommen, wenn die eigenen Augen die anderen Augen im Film anschauen, die zurückschauen.

I roll with you beginnt mit einem Kameratausch. Die Protagonist*in nimmt die Super8 Kamera, geht über ein Feld und legt sich auf den Boden, um daraufhin den Hang hinunterzurollen. Der Film rollt zeitgleich mit dem Körper und hält das fest, was der menschliche Körper nicht sehen kann.

Der in der Krypta hörbare Text ihrer Soundinstallation And if I received your words? formuliert einen fiktiven Brief an Angela Merici (Gründerin der Compagnia di Sant’Orsola) und an die Schwestern des Ursulinenordens, die hier herunten begraben sind, gesprochen von Sophia Horak.

Die in der Steiermark geborene und in Linz lebende Künstlerin, Filmemacherin und Performerin Daniela Gutmann verbindet in ihrer Arbeit Körperlichkeit, Materialität und gesellschaftspolitische Fragestellungen zu performativ-installativen Bildern, die sinnlichpoetische wie auch kritische Dimensionen eröffnen.

Daniela Gutmann "Returning the Gaze"; 16mm Film (digitalisiert), 2025; Farbe, 4.02 min (loop); Foto: Michael Reitter-Kollmann
Daniela Gutmann "Returning the Gaze"; 16mm Film (digitalisiert), 2025; Farbe, 4.02 min (loop); Foto: Michael Reitter-Kollmann
Daniela Gutmann "i roll with you", Super8 Film (digitalisiert), 2025; Farbe, 2.27 min (loop); Foto: Michael Reitter-Kollmann
Daniela Gutmann "i roll with you", Super8 Film (digitalisiert), 2025; Farbe, 2.27 min (loop); Foto: Michael Reitter-Kollmann

Daniela Trinkl: „In Between“

Ebenfalls in der Krypta der Kirche thematisiert die Installation „In Between“ die Übergänge zwischen Leben und Tod, Sichtbarkeit und Verborgenheit, Materie und Immaterialität. Drei leuchtende, kastenartige Elemente in warmem Gelb wirken wie sakrale Schwellenräume mit organischen Formen. Ihr technoider Charakter erinnert an Bildschirme oder Fenster in andere Dimensionen. „In Between“ lädt zur Reflexion über das Dazwischen von Werden und Vergänglichkeit ein.

In Between besteht aus drei kastenartigen Elementen, die in warmem Gelb leuchten. Die transluzenten Gehäuse wirken wie Schwellenräume – wie fragile Membrane zwischen Sichtbarkeit und Verborgenheit, Materie und Immaterialität. Im Inneren leuchten schemenhafte Formen auf, die an organische Strukturen, embryonale Stadien oder wissenschaftliche, konservierte Präparate erinnern. Die Anordnung der leuchtenden Objekte und ihr technoider Charakter evozieren Assoziationen zu Bildschirmen, die wie Fenster in eine andere Dimension wirken und verborgene, rätselhafte Informationen übermitteln. Gleichzeitig erinnert ihre Inszenierung an sakrale Schreine, an konservierte Reliquien, die in Licht getaucht sind und einen Moment der Kontemplation evozieren.

Die Installation spielt mit der Spannung zwischen Werden und Vergänglichkeit, Materialität und Spiritualität und lädt dazu ein, über das Dazwischen und die Grenzen menschlicher Wahrnehmung nachzudenken. Sie stellt die Frage nach der Gleichzeitigkeit von Leben und Tod und regt dazu an, diese beiden Zustände nicht als getrennt, sondern als miteinander verbundene, sich ergänzende Qualitäten zu betrachten.

Daniela Trinkl wurde in Braunau am Inn geboren und lebt seit 2011 in Wien. Sie studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien (2016, BA) und Plastische Konzeptionen (MA) an der Kunstuniversität Linz bei Prof. Frank Louis, wo sie 2023 mit Auszeichnung ihren Abschluss machte. Trinkl arbeitet in den Bereichen Skulptur und Installation. 2024 wurde Trinkl mit dem Förderpreis für Bildende Kunst des Diözesankunstvereins Linz ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt sie verschiedene Arbeits- und Reisestipendien und nahm an mehreren Artist in Residence Programmen teil, wie z.B. Die KUNSTSAMMLUNG des Landes OÖ im Salzamt Linz (2019) sowie PILOTENKUECHE Leipzig (2019).

Daniela Trinkl "In Between", Installation, 2019/2025, Porzellan, Silikon, Kreppklebeband, Metall, LED Panels; Foto: Michael Reitter-Kollmann
Daniela Trinkl "In Between", Installation, 2019/2025, Porzellan, Silikon, Kreppklebeband, Metall, LED Panels; Foto: Michael Reitter-Kollmann

DER DIÖZESANKUNSTVEREIN LINZ

Der Kunstverein der Diözese Linz besteht seit 1859 und hat rund 300 Mitglieder. Er ist einer der ältesten kirchlich getragenen Kunstvereine und einer der wenigen noch bestehenden aus dieser Zeit. Die Ziele des Diözesankunstvereins wurden Anfang der 1990er-Jahre unter dem 2017 verstorbenen langjährigen Obmann Prof. Günter Rombold neu formuliert: We-sentlich sind die Mitherausgabe der Zeitschrift „kunst und kirche“, die Förderung von jungen Künstlerinnen und Künstlern sowie die Begegnung mit Kunst und Architektur in unterschied-lichen Formaten und Kooperationen.

www.dkv-linz.at