Linz, 9. September 2020
Ein wilder künstlerischer Garten: Der Linzer Hauptplatz verwandelt sich von heute bis Sonntag in "THE WILD STATE". Mit ihrer Beteiligung am Ars Electronica Festival stellt sich der Campus der Kunstuniversität dem Fremden und Neuen und will in Ausnahmezeiten ermutigen und ermöglichen.
Das Unbekannte, das Ungezähmte, das Widerstandsfähige, das Zufällige, das Laute und das Umherschweifende finden an fünf Tagen (9. bis 13. September) Raum in der Innenstadt. Im Fokus: die Arbeiten junger Künstler*innen, sie haben den Ruf, besonders widerstandsfähig zu sein. Aufgeben ist für sie, selbst in Zeiten einer Pandemie, keine Option. Wie in einem Ökosystem haben sie sich an härteste Bedingungen angepasst und nach neuen Wegen gesucht, die Resultate dieses Prozesses sind nun zu sehen.
Angstfrei, unkonventionell und mutig
"Wir laden zu einer Reise in ,THE WILD STATE‘ ein, eine Erfahrung von sinnlichen Eindrücken, des Ausprobierens und des Diskutierens. Gerade in Pandemiezeiten überlagern Sicherheitsdenken und vielfältige Einschränkungen das Alltagsleben. Umso wichtiger ist es, sich den Themen Demokratie und soziale Inklusion sowie zukunftstauglicher Modelle des menschlichen Zusammenlebens zu widmen, angstfrei, unkonventionell und mutig. Wir bieten einen bunten und florierenden Garten, der gerade von den unterschiedlichsten Charakteren, Perspektiven und Beiträgen lebt", erklärt Rektorin Brigitte Hütter.
"120 Orte international bilden heuer den Schauplatz des Ars Electronica Festivals. Die ,Vermessung der 'neuen' Welt‛ und die Reise durch ,Kepler’s Gardens‛ finden nicht nur weltweit in unterschiedlichen Locations statt, auch in Linz werden sich die Kunstuniversität sowie der Hauptplatz verwandeln und somit Teil des Festivals werden. Ich denke, es ist an der Zeit, wieder zu gesellschaftlicher Normalität und kultureller Aktivität zurückzukehren. Daher ist es umso bedeutender, dass das Ars Electronica Festival heuer stattfindet", betont Bürgermeister Klaus Luger.
Kulturell aktiv, sichtbarer denn je
"Mit ,THE WILD STATE‘ setzen sich die Kunstuniversität und ihre Studierenden heuer sichtbarer den je beim Ars Electronica Festival und in der Stadt in Szene. Die Botschaft ist klar. Die Kunstuniversität will nicht nur räumlich, sondern auch programmatisch mitten in Stadt präsent sein. Und dieses Engagement tut der Stadt gut. Mit Studienrichtungen wie Interface Cultures, Fashion & Technologie oder Kreative Robotik zeigt die Kunstuniversität ihre Stärke im Bereich Kunst und Technologie", so Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer, die sich bei der neuen Rektorin Brigitte Hütter für ihr Engagement bedankt.
"Federführend von der Linzer Kunstuniversität kuratiert und bespielt, fungiert der ‚Ars Electronica Campus‘ als Bühne für die Präsentation, Plattform für die Kommunikation und Forum für die Diskussion von Ideen für unsere Zukunft. Junge Medienkünstlerinnen und Medienkünstler aus Linz treffen hier ihre Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt, können sich austauschen und vernetzen, gemeinsam Ideen weiterspinnen und einander inspirieren. In Zeiten des Lockdowns und Reisebeschränkungen ist genau dieser Austausch und Dialog unverzichtbar", erklärt Gerfried Stocker, Künstlerischer Leiter der Ars Electronica.
Isolation, unheimliche Freunde und ein Fenster in die Welt – die Details
THE WILD STATE: networked: Die internationale Ausstellung versucht den Zustand der Unsicherheit hinter sich zu lassen, mit künstlerisch-technologischen Beiträgen von 13 Partneruniversitäten der Kunstuniversität.
State of Intimacy: Die Studierenden von Interface Cultures zeigen ihre Überlebensstrategien der jüngsten Zeit – Abstauben der romantischen künstlerischen Einsamkeit im Kampf gegen das Gefühl der Isolation.
Agora Digitalis: die Bühne von Interface Cultures mit Performances, Präsentationen, einem Workshop und einer Podiumsdiskussion
The Internet Yami-Ichi: Auf diesem Flohmarkt findet man alles Mögliche mit Internetbezug.
Crafting Futures: Studierende von Gestaltung: Technik.Textil (Lehramt Werken) präsentieren ihre Vorstellungen von der Zukunft des Handwerks, dem Handwerk der Zukunft und der Gestaltung der Zukunft.
Latency Now, Telematic Improv Workshop: Resultate mehrerer performativer audiovisueller Improvisations-Sessions mittels Telekonferenz-Software
Fashion & Technology: IN THE LAB: Die Schau wirft einen überraschenden Blick auf die inklusive, nachhaltige und demokratische Zukunft von Textil
Unheimliche Freunde: Das dreitägige Symposium widmet sich der Beziehung von Mensch und Maschine. Das "Uncanny Valley" lässt grüßen.
Evening Lectures: mit Thomas Macho (Direktor des IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften), Janina Loh (Post-Doc im Bereich Technik- und Medienphilosophie an der Universität Wien) und Lynn Hershman Leeson (US-Medienkunstpionierin)
Interfacing Hauptplatz: Installationen von Mignonneau & Sommerer sowie DEPART machen die Fassade des Kunstuni-Standortes Hauptplatz 8 zu einem virtuellen Fenster.
Sound Campus: Nightline mit 23 Performances, Konzerten und Audioarbeiten sowie Virtual-Reality-Umgebung "Metaverse"
Meter machen: Der Fotowettbewerb lädt dazu ein, schräge Situationen, die sich durchs Physical Distancing ergeben, bildlich festzuhalten.Alle Programmpunkte finden während der gesamten Festivaldauer statt, einzig "Interfacing Hauptplatz" von 10. bis 12. September.
Weitere Informationen und regelmäßige Live-Streams:ausstellungen.ufg.at/wildstate/
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"Portrait of a Generative Memory", Teil der Schau "State of Intimacy"; © Indiara de Benedetto; Verwendung des Fotos im Rahmen der Berichterstattung über "THE WILD STATE" unter Angabe des Fotocredits honorarfrei möglich
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"The Sound of Tea", Teil der Schau "Crafting Futures"; © Robert Angerer; Verwendung des Fotos im Rahmen der Berichterstattung über "THE WILD STATE" unter Angabe des Fotocredits honorarfrei möglich
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"Translated Guinea Pig", Teil des Sound Campus; © Tuva Holm; Verwendung des Fotos im Rahmen der Berichterstattung über "THE WILD STATE" unter Angabe des Fotocredits honorarfrei möglich
Foto 4 (jpeg, 1,4 MB)
"INVERSE" von Tania Pérez-Hernández, Teil von Fashion & Technology: IN THE LAB; © Kunstuniversität Linz/Su-Mara Kainz; Verwendung des Fotos im Rahmen der Berichterstattung über "THE WILD STATE" unter Angabe des Fotocredits honorarfrei möglich
Foto 5 (jpeg, 1 MB)
"Quantum Polotypes" von Sebastian Comanescu, Teil von "THE WILD STATE: networked"; © Kunstuniversität Linz/Su-Mara Kainz; Verwendung des Fotos im Rahmen der Berichterstattung über "THE WILD STATE" unter Angabe des Fotocredits honorarfrei möglich
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Brigitte Hütter, Rektorin der Kunstuniversität Linz, Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer, Bürgermeister Klaus Luger, Gerfried Stocker, Künstlerischer Leiter der Ars Electronica (v.l.), bei der Präsentation von "THE WILD STATE"; © vog.photo; Verwendung des Fotos im Rahmen der Berichterstattung über "THE WILD STATE" unter Angabe des Fotocredits honorarfrei möglich