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PRESSEAUSSENDUNG

Kunstuni Linz zeigt, wie in der Klimakrise anders gebaut werden kann

Studierende der Abteilung Architektur präsentieren ihre Abschlussarbeiten zur Agenda „anders BAUen“ – und laden Besucher*innen zur kollektiven Reflexion über Planungs- und Bauprozesse ein.

Der Bausektor trägt zu mehr als einem Drittel zu den CO2-Emissionen und damit zur globalen ökologischen Krise bei. Zudem entsteht nahezu die Hälfte des globalen Abfallaufkommens durch Bautätigkeiten. Der Verlust wertvoller Ökosysteme und biologischer Vielfalt, die Auslaugung von Böden sowie der Raubbau an natürlichen Ressourcen sind direkte Folgen der profitorientierten Bauwirtschaft.

Vor diesem Hintergrund stellen Bachelorstudierende der Architektur an der Kunstuni Linz die Mechanismen der Raumgestaltung in Frage: Wie können wir entwerfen und bauen, ohne zur Zerstörung der Umwelt beizutragen?

Die Debatte berührt unmittelbar den Berufsstand der Architekturschaffenden und deren Auftrag. Die aktuelle Lösungsansätze reichen von der Priorisierung von Sanierung und dem Bauen im Bestand über die Renaturierung versiegelter Flächen bis hin zur Umstellung auf regenerative und zirkuläre Materiallebenszyklen. Von vielen Seiten wird sogar ein genereller Baustopp gefordert. Konventionelle Mechanismen der Raumproduktion werden jedenfalls kritisch hinterfragt, neu bewertet und teilweise verworfen. Hoffnung auf eine grundlegende Transformation der Baubranche ruht insbesondere auf dem Konzept der Kreislaufwirtschaft. 

Die Ausstellung „anders BAUen“ hinterfragt aktuelle Planungs- und Baustrategien und gliedert sich in drei thematische Schwerpunkte – und zwar NeuBAU, UmBAU und BAUstoffe. Provokativ wird in Form prototypischer „Häuser“ im urbanen Kontext von Linz inszeniert, gemeinsam bilden diese ein Ensemble, das neue Perspektiven auf architektonisches Entwerfen und Raumproduktion eröffnet.

Besucher*innen sind eingeladen, in die drei Themenfelder einzutauchen, mit den Häusern zu interagieren und den ausgewählten Handlungsimpulsen zur Transformation der Bauindustrie zu folgen. Die Ausstellung „anders BAUen“ bietet fachliche Informationen, interaktive Lernerfahrungen und unterstützt die aktuell laufenden Kampagnen „Stoppt die Bodenversiegelung!“ von Greenpeace Österreich (Haus NeuBAU) und „Ja zu Renovierung! Nein zu Abriss!“ der Europäischen Bürgerinitiative HouseEurope (Haus UmBAU).

Ausstellung „anders BAUen“
Eine Einladung zur Reflexion über Architektur  im Zeiten ökologischer Krisen
Eröffnung: Mittwoch, 18. Juni um 12.00 Uhr bis Freitag, 27. Juni 2025
Wo: Innenhof der Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 6

12.00 bis 14.00 Uhr: Gastvorträge im Sofahörsaal, 4. OG, mit
Susanne Seyfert, Kammer der Ziviltechniker*innen
Melanie Ebner, Bodenschutzsprecherin für Greenpeace Österreich
Thomas Romm, Architekturbüro forschen.planen.bauen und BauKarussell

Pressefotos

Kunstuni Linz / Foto: Mark Sengstbratl
Plakat zur Ausstellung "anders BAUen" / Credit: da / Kunstuni Linz