Nikolaus Schullerer
Semesterarbeit SS 2009
Studienrichtung: Architektur
Das Projekt „2nd City“ ist inspiriert von Arturo Soria y Matas Idee der Bandstadt – einer Stadt entlang eines Verkehrsweges - von 1882. Nach dem Motto "Die Verländlichung der Stadt und die Verstädterung des Landes" soll durch diese Anordnung der Wohnsiedlungen, Arbeitsstätten und Zentren einerseits eine Stadt der kurzen Wege und andererseits genügend Freiraum entstehen.
Nikolaus Schullerers Zukunftsszenario
2050 // Aufgrund extremer CO2 Belastung wird durch Gesetzesbeschluss der Individualverkehr abgeschafft. Die frei gewordenen Flächen der Autobahnen dienen als neues Fundament für Entstehung neuer Stadtstrukturen. Unter der Stadt, auf den ehemaligen Autobahnen fließt nun der Öffentliche Verkehr in Form von Magnetschwebebahnen. Unendlich lange, lineare Strukturen entstehen ausgehend von punktuellen Ansiedlungen. Um einen Wildwuchs zu vermeiden wird die neue Stadt in Sektoren eingeteilt. Es entstehen Wohncluster, die aufgrund ihrer Einteilung in ein strenges Raster, vielfältigste Wohnformen für unterschiedlichste Lebenssituationen ermöglichen. Ebenso werden Sektoren für Kultureinrichtungen, Kreativpools, Konsum, Industrie, Parks, Wälder, Plätze, Wasser, etc. geschaffen. Innerhalb eines Sektors ist der Mensch von morgen fußläufig unterwegs, benachbarte Sektoren sind leicht mit dem Rad erreichbar und weiter entfernte Abschnitte werden mit der Schwebebahn erschlossen. Die Bewohner dieser Städte tauchen beim überqueren dieser Grenzen in eine jeweils andere Welt ein. Die unattraktiveren Räume unter der Stadt, an den ehemaligen Autobahnflächen, dienen nicht nur als Verkehrsader der Magnetschwebebahnen, sondern werden auch für Freizeitaktivitäten, Werkstätten, Lager und anderen Funktionen genutzt. Sie sind jedoch immer logisch mit dem darüber liegendem Sektor verbunden.
2100 // Durch die steigende Beliebtheit dieser neuen Städte aufgrund ihrer funktionalen Logik und der damit verbundenen Lebensqualität, werden die ehemaligen Stadtgebiete rückgebaut und das entstehende Land als Agrarfläche umgenutzt, somit steht die Stadt in Kontakt mit seinem Umfeld.
2150 // Das Wachstum der neuen Städte nimmt rasant zu, weit entfernte Gründungsgebiete wachsen zusammen und verschmelzen miteinander. Sogar über Staatsgrenzen hinaus werden Städte miteinander verbunden, und stehen somit im kulturellen Austausch. Über so genannte „Sprinter“ (Hochgeschwindigkeitsmagnetschwebebahnen) werden einzelne Stadtabschnitte über die Staatsgrenzen hinaus und abseits der ehemaligen Autobahnen erschlossen.
Diese Arbeit ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit dem Jahresthema und gleichnamigen Projekt Soziale Revolution: Stadt!.