zum Inhalt

UToIN

Martin Thysell
prämierte Semesterarbeit 2008/2009

Das konsequente Schließen des bestehenden Hofes mit dem damit entstandenem Atrium in der Mitte wird hier im Seminarhaus neu interpretiert. Die "volle" Mitte ist – als Innenraum – leer und wird von Nebenfunktionen an den Seiten flankiert.
Martin Thysell konzentriert sich in seiner Arbeit auf Gebäudetypologien. In seinem städtebaulichen Ansatz spiegelt der gebürtige Schwede vorhandene Landschaftsbilder wider, indem er drei Solitäre in das weite Land fügt. Spannend ist hier vor allem die typologische Dialektik von altem Hof und neuem Seminarhaus.

Die leere Mitte
Das Schließen des alten Hofes ist wie das zu Ende Schreiben einer schwedischen Geschichte. Aus der alten Küche (Kok) wurde im Laufe von Jahrhunderten ein Winkel, ein Dreiseit-, ein Vierseit- und schließlich ein Vierkanthof. In diesem Kontext stellt diese Maßnahme allerdings auch ein wesentlichen Schritt des Lärmschutzes dar. Nur so läßt sich hier in Würde wohnen.

Die volle Mitte
Das ‚Schließen‘ des Innenhofes im Seminarhaus (durch das Auffüllen mit den Funktionen Saal und Cafe) führt vom Atrium zur kompakten Schachtel. Damit entsteht eine energetisch optimierte Bauform. Das Haus verleiht durch seine Form dem Inhalt Ausdruck. Es ist ausschließlich aus massivem Holz (Bretter in Kreuzlage) gebaut und wird so ein Beitrag zum einfachen Bauen, das mit einer minimalen Anzahl an Details auskommt. Aus seiner konstruktiven Logik wird sowohl die Fassade als auch das Tragwerk entwickelt.

Die Semesterarbeit entstand im Rahmen des Kooperationsprojektes Futura Ekogård mit dem gleichnamigen schwedischen Bauträger und wurde von einer Architekturjury als 2. Preis prämiert.