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Aus eins wird … mehr

Christina Mittendorfer
Semesterarbeit, 2012 (Entwurf)
die architektur

Die auf Obstveredelung konzentrierten Landwirtschaft (Marmeladen, Chutneys, Säfte, Schnäpse), das Wohnen (Kernfamilie des Hofes, Familie eines Hofkindes, 3 Untermieter) und das Arbeiten (Atelier für Eigenbedarf, Atelier zur Vermietung) stellen die programmatisch verdichtete Mischung dieses Projektes dar. Der beispielhafte Nutzungsmix soll durch seine Robustheit (im Sinne einer Veränderbarkeit von Teilen und Inhalten des Programms) den Fortbestand des Hofes gewährleisten.

Mit dem Zubau eines Wohn- und Atelierhauses für ein Kind der Hoffamilie werden aus einem Hof im metaphorischen, historischen und physischen Sinne zwei Höfe. Aus dem Schwarzplan lässt sich dazu der kontextuelle Feinsinn dieses Weiterbauens erspüren. Der Verfasserin gelingt es, das Gefälle des Geländes bravourös für die Verschränkung von zweigeschossigem Wohnen und Atelierräumen zu nutzen.

Der alte Hof des Vierkanters wird zum »Mieterhof«, um den sich drei Wohnungen, ein Atelier (im alten Stall) und die gemeinschaftlich nutzbaren und überdachten Außenraumflächen der alten Tenne gruppieren. Die alte Scheune als zentraler Ort der kleinen, feinen Landwirtschaft wird zum funktionellen wie räumlichen Gelenk zwischen Untermietern und Hoffamilien. Der neue Hof ist Ort des Ankommens, des Treffens und des Wirtschaftens zweier Generationen, die hier durch die geschickten räumlichen Anordnungen von intimen Freiräumen selbst das Ausmaß von Nähe und Distanz steuern können.

Diese Semesterarbeit entstand im Entwurfsprojekt HOF.FINDUNG.