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LERNGÄRTEN

Phillip Steiner
Entwurf, 2013
die architektur

Der Entwurf geht von einem Erhalt des gesamten Bestandes aus, der aus dem Turm mit Verbindungsgang zum Kirchenraum, aus dem Foyer und dem darüber liegenden Pfarrsaal und aus der zweigeschossigen Pfarrerswohnung besteht. Städtebauliche verweisen die Zubauten auf die Korngrößen der im Osten angrenzenden Einfamilienhaussiedlung. Auch in der Höhenentwicklung wird mit ihrer Eingeschossigkeit zwischen dem Kirchengebäuden und den Wohnhäusern vermittelt. Die Sprachlichkeit der Kirche wird durch das Entfernen des Kreuzes und dem Ersatz des baufälligen expressiven Kirchendaches durch ein schlichtes Flachdach auf unspektakuläre Weise beruhigt.

Die Verteilung der Funktionen ist sehr logisch und klar: wir Betreten das Haus in seiner geometrischen Mitte, die die Garderoben aufnimmt und Blicke in alle vier Richtungen freigibt. Zu unserer Linken im Süden liegt der Bereich der PädagogInnen, gegenüber in ehemaligen Kirchenraum das Schulrestaurant. Vor uns im Osten liegen die neuen Gruppenräume hinter einem sich tief in das Gebäude hereinschiebendem schmalem Atrium. Es stellt die Fuge zwischen Alt- und Neubau dar, unterstützt eine sanfte Zonierung zwischen öffentlicheren und intimeren Bereichen und verleiht der zentralen Fläche im Erdgeschoss einen poetischen Zauber.

Die Gruppenräume sind als einzelne Häuser konzipiert, weisen einen aussteifenden WC-Block, je zwei lange Wandscheiben und zwei großzügig verglaste Seiten auf. Der Nebenraumblock bewirkt einen indirekt geführten Eingang in den Gruppenraum. Jedem Raum ist neben einem raumbeherrschenden Ausblick in den Garten eine windgeschützte südostorientierte Terrasse mit Bezug zum Garten und zum Innenraum zugeordnet. Die Intention des Entwurfs erklärt der Verfasser selbst: »Der Entwurf ›Lerngärten‹ beschreibt Schule zwischen Klassen- und Außenraum. Er ermöglicht jungen Menschen bewegtes Lernen inmitten der Natur, innerhalb eines natürlichen Umfeldes«.

Diese Arbeit entstand im Rahmen des Projektes "ImPuls Schule Steyr"