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VORTRAG

Betroffenheit verteidigen? Praktiken der (Selbst-)Politisierung in Kunst und audiovisueller Kultur

8. Dezember 2025, 16.15 Uhr ONLINE

Im Wintersemester 2025/26 findet die fünfte Ringvorlesung mit dem Fokus auf Intersektionalität und Gender statt. Die Reihe widmet sich dem Widerstand und öffnet damit diverse Perspektiven, die wir in Diskussionen vertiefen und neue Impulse für heutige Herausforderungen setzen wollen. 
Intersektionale Perspektiven auf Gender und Widerstand

Am 8. Dezember lädt die Abteilung Ästhetik und Pragmatik audiovisueller Medien zum Vortrag von Barbara Paul & Andrea Seier

Teilnahme ONLINE unter: tinyurl.com/3c3stvdr

Betroffenheit wird aktuell kontrovers diskutiert und nicht selten in Registern des Politischen ausgelotet, reklamiert, abgesprochen. In diesem Kontext fragt das von uns herausgegebene Buch zu Betroffenheit, das hier vorgestellt werden soll, nach den Möglichkeiten eines produktiven Umgangs mit Betroffenheit. Die Vorstellung einer unmittelbar gegebenen Betroffenheit wird dabei zurückgewiesen und stattdessen aus der Perspektive eines Betroffen-Werdens argumentiert. Betroffenheit wird als spezifische Form eines ebenso verkörperten, gefühlten und diskursiven Wissens verstanden, das individuelle Erfahrungen immer schon an ihre soziokulturellen, medialen und ästhetischen Gefüge koppelt, und als Praktik der (Selbst-)Politisierung auf ihre mediale Performativität, audiovisuelle Repräsentation und ihre diskursiven Umwertungen hin untersucht. Dabei geht es – im Feld von Geschlecht, Sexualität, Begehren, race und Klasse sowie zusammen mit Fragen von Verletzbarkeit, Scham, Emanzipation und Empowerment – um die Verteidigung von Betroffenheit. Beispiele gibt es viele: vom feministischen Künstlerinnenbuch und Queer Punk-Produktionen über Aufmerksamkeitsökonomien in Me-Too-Debatten hin zu Arbeiten von Paul B. Preciado.

Andrea Seier ist Professorin für „Kulturgeschichte audiovisueller Medien“. Als Gast- und Vertretungsprofessorin war sie an der Freien Universität Berlin, Universität Konstanz, an der Ruhr-Universität Bochum und an der Universität Wien tätig. Ihre Habilitationsschrift ist unter dem Titel «Mikropolitik der Medien» (2019) erschienen. Forschungsschwerpunkte: Medien und Selbsttechnologien, Klassenverhältnisse und soziale Im/Mobilität in Medien, Theorien der Schwäche: Betroffenheit, Anhänglichkeit, Passivität, Gender & Medien, Performativitätstheorien
 

Termine 

03.11.2025 | Stefanie Boulila | Sozialwissenschaften | Intersektionale Widerstandspraktiken gegen Anti-Gender-Politiken in Deutschland und Europa

10.11.2025 | Marlene Winkler | Amerikanistik | Im Zeichen des Widerstands: Mutterschaft aus der Perspektive des US-amerikanischen Schwarzen Feminismus

17.11.2025 | Kyra Schmied | Politikwissenschaft | Politisierung von Femi(ni)ziden: Solidarische Kämpfe gegen patriarchale Gewalt 

01.12.2025 | Susanne Huber | Kunstwissenschaft | Erregung, Öffentlichkeit, Ärgernis: Koordinaten künstlerischen Ungehorsams prä- und postdigital

08.12.2025 | Barbara Paul & Andrea Seier | Kunstgeschichte, Medienwissenschaft | Betroffenheit verteidigen? Praktiken der (Selbst-)Politisierung in Kunst und audiovisueller Kultur

15.12.2025 | Cecilia Valenti | Filmwissenschaft | Für ein Drittes Fernsehen. Ateyyat Al Abnoudy im ZDF der 80er

12.01.2026 | Josephine Apraku | Afrikawissenschaft | Wie Widerstand? Eine intersektionale Perspektive auf Widerstand im Alltag

19.01.2026 | Sabine Hark | Soziologie, Gender Studies | Genderwahn und Sprachpolizei. Toxische Diskurse und unheimliche Allianzen

Organisiert von Kerstin Brandes, Universität Bremen | Linda Hentschel, Kunsthochschule Mainz | Thari Jungen, Kunstuniversität Linz |  Friederike Nastold, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | Julia Reichenpfader, Studienprogramm Q+, JGU Mainz.

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