Clemens Bauder, Maximilian Hackl und Marco Stummer
Semesterarbeit 2008
„Szenerien haben geringe räumliche Ausdehnung. Wenn Umgebungen zu Szenerien schrumpfen, bleiben weite Flächen übrig: milieuneutrale Zonen.“ (Schulze 1994)
Das Projekt basiert auf der Idee, die Stadt Richtung Donau zu öffnen, indem eine direkte Anbindung der Altstadt an die Donaulände über einen vorgelagerten Transitraum ermöglicht wird. Durch eine temporäre Umlegung des Verkehrs werden 6000 qm Verkehrsfläche im Bereich und unterhalb der Nibelungenbrücke vorübergehend für neue Nutzungen freigelegt. Diese neu gewonnene urbane Fläche wird zum fehlenden Bindeglied zwischen Altstadt und Donau - die Stadt kann sich zum Strom öffnen.
Die Oberflächengestaltung dieses Raums mittels Zebrastreifen dient der Markierung dieser Platzflächen und schafft darüber hinaus eine Gleichstellung der Verkehrsteilnehmer. Die 600 qm unter der Nibelungenbrücke dienen vielfältigen Nutzungen durch Veranstaltungen.
Das beidseitige Öffnen und Schließen durch zum Beispiel Videovorhänge definiert diesen Bereich als zentralen „Innenraum“. Die bestehende FußgängerInnenunterführung wird um einen Durchgang erweitert und verbindet so den Hauptplatz mit dem neuen Donaustreifen. Der Urban Screen zwischen Brückenkopfgebäude und Gleißnerhaus nützt zusätzliches Potential von „Leerräumen“ entlang der Stadtfront an der Donau und bereichert nächtens als leuchtende Werbefläche die Lichtskyline von Linz. Begleitend kann diese Intervention als städtische Informationswand zur Mitfinanzierung der „VORder.Stadt“ dienen. „VORder.Stadt“ bietet die Chance, ein verkanntes Potential des Straßenraumes zu begreifen, zu okkupieren und mit neuen Nutzungen zu überlagern. Durch die architektonische Vision wurde der Ort lesbar gemacht, seine Existenz zu Tage gefördert und benannt. Reclaim the streets!
Die Semesterarbeit entstand während des Forschungsprojekts „
Atelier Altstadt“ - Überlegungen und Strategien zur Linzer Altstadt.
Zeitraum
10. Oktober 2007 und 23. Jänner 2008
Materialien/TechnikPlan, Modell
Linkwww.atelieraltstadt.org