Insektentankstelle 2024/2025
Führung am 18. Juni 2025 um 10.00 Uhr Treffpunkt: KUNST.PRAXIS, Seilerstätte 1, 4020 Linz
Die Abteilung Künstlerische Praxis lädt zur Führung durch die Ausstellung.
Das Projekt Insektentankstelle wurde von Indra Schelble und Olaf Quantius im Rahmen ihres PhD-Studiums an der Kunstuni Linz initiiert.
In der Lehrveranstaltung Insektentankstelle haben sich die Studierenden über zwei Semester mit der Vorbereitung, Herstellung und Ausbringung bepflanzter Keramiken für den Stadtraum auseinandergesetzt. Im Folgenden werden sie diese, den Insekten gewidmeten, Objekte weiter beobachten, dokumentieren und betreuen.
Die Keramiken wurden im Kontext der Themenkomplexes der Relationalen Kunst entworfen, mit dem Gedanken einerseits den Lebensraum für Insekten in der Stadt zu verbessern und andererseits unsere Gemeinschaft mit diesen nichtmenschlichen Wesen künstlerisch erfahrbar zu machen.
Entstanden sind mittelgroße Topfobjekte, die im Stadtraum ausgesetzt wurden – die meisten an dafür vorab überlegten eigensinnigen Orten. Einige haben spontan einen Platz bekommen, der aus der Beobachtung beim Umhergehen Sinn ergeben hat (z. B. auf einem versiegelten Steingarten vor dem Krankenhaus, auf einem Vorsprung an einer Straßenkreuzung). Es ist zu hoffen, dass sich die Objekte durch ihre Ästhetik vor Vandalismus bewahren können und auch nicht fortgetragen werden.
Die Aktion versteht sich auf mehreren Ebenen als prototypisch, beziehungsstiftend und hofft, wie ein weiterer Stein in der Nährlösung nachhaltiger Absichten, Wellen zu werfen und eine Bewegung anzustoßen, die sich fortpflanzt. Die durch die menschliche Kultur fragmentierten natürlichen Habitate brauchen selbstverständlich weit mehr, als unsere wenigen Wildblumenstationen, um für die verschiedenen Insekten den Stadtraum gut bewohnbar zu machen, aber mit unserem Projekt versuchen wir, sowohl die Aufmerksamkeit auf einen Lösungsansatz zu lenken, als auch Beispiel dafür zu geben, dass es auf das Tun jedes Einzelnen ankommt. Es wäre ganz wunderbar, wenn bald weitere Insektentankstellen an möglichst vielen Orten sprießen würden, in welcher Form auch immer, in selbstgemachten Töpfen, alten Schuhen und Handtaschen Desingerpötten, Balkonkästen, etc.
Initiator*innen der Insektentankstelle sind Indra Schelble und Olaf Quantius im Rahmen ihres PhD-Studiums an der Kunstuni Linz, betreut von Prof*in Jutta Strohmeier und Prof. Hubert Lobnig. Das Seminar findet als Co-Teaching-Format in Kooperation mit Josseline Engeler, die sich schon lange Jahre mit künstlerischer Keramik im öffentlichen Raum auseinandersetzt, statt.
