zum Inhalt
MITTEILUNG

Hochschulen wählen Europa

Universitäten und Fachhochschulen rufen gemeinsam zur Teilnahme an der Europaparlamentswahl am 9. Juni 2024 auf. 

„Die EU will auch in Zukunft der vorteilhafteste Lebensraum der Welt bleiben, hinsichtlich Bildung, Gesundheit, Wohlstand und Wohlergehen der gesamten Bevölkerung. Wissenschaft, Forschung und leistungsfähige Hochschulen sind Schlüsselfaktoren dafür“, sagt uniko-Präsident Oliver Vitouch.

Ulrike Prommer, Präsidentin der Fachhochschul-Konferenz (FHK): „Kernkompetenz der europäischen Hochschulen ist es, Wissen zu schaffen. Wissen wird nur durch Teilen vermehrt und dies geschieht durch Kooperation, Offenheit gegenüber Neuem, Gleichberechtigung, Freiheit und Mitbestimmung. Diese Werte, die die unumstößliche Grundlage unserer Hochschulen bilden, werden nur durch ein gemeinsames Europa erhalten und abgesichert.“

Die Kampagne der Hochschulen findet nicht isoliert in Österreich statt. Die uniko hat gemeinsam mit dem Netzwerk Universities for Enlightenment (U4E) einen Wahlaufruf „Universitäten wählen Europa“ gestartet: Die Rektor*innenkonferenzen von zehn Ländern appellieren darin an die Kandidat*innen für das Europäische Parlament, sich zu Europa zu bekennen und für die Stärkung der Wissenschaft einzutreten. Das Netzwerk U4E hat ein Positionspapier erstellt, das den inhaltlichen Rahmen für die Kampagne absteckt: Darin ist der Mehrwert der Europäischen Union für Universitäten und Hochschulen hervorgehoben, darüber hinaus sind Forderungen und Erwartungen des Hochschulsektors an die künftig im EU-Parlament tätigen Abgeordneten und die neue EU-Kommission formuliert.

Was Europa den Universitäten und Hochschulen bringt

EU-weites Studieren: Die EU garantiert ihren Bürger*innen das Recht, in jedem anderen EU-Land unter denselben Bedingungen zu studieren, die für die Staatsangehörigen dieses Mitgliedstaats gelten. Die akademische Mobilität wird durch das ERASMUS+ Programm gefördert und unterstützt.

Gemeinsames Forschen:  Die EU erleichtert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen europäischen Forschenden und investiert in groß angelegte Rahmenprogramme für Forschung und Innovation. Die EU fördert die globale Vernetzung ihrer Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Gleichzeitig entwickelt sie einen Rahmen, der die Sicherheit der Forschung gewährleistet und die europäischen Interessen in einem globalen Kontext schützt.

Forschungsförderung für Klimaneutralität: Die EU unterstützt die Forschung zur Bekämpfung des Klimawandels und deckt dabei eine breite Palette von Themen ab, die von neuen Technologien bis hin zu Fragen des sozialen Zusammenhalts reichen. Dies unterstützt den Europäischen Green Deal, der einen fairen und integrativen Übergang zu einem klimaneutralen Europa anstrebt.

Strategie und Regeln für den digitalen Wandel: Die EU begegnet der digitalen Transformation und dem Vormarsch der künstlichen Intelligenz mit einer Reihe eigener Vorschriften. Die EU verfügt über eine KI-Strategie und entwickelt derzeit ethische Richtlinien und Vorschriften zur Risikominderung und finanziert entsprechende Forschungs- und Bildungsprogramme.

Garantierte akademische Freiheit: Die EU setzt sich für die akademische Freiheit ein. Die akademische Freiheit ist untrennbar mit Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten verbunden. Diese Grundsätze sind in der EU-Charta der Grundrechte garantiert.

Was wir von Europa erwarten

EU als attraktiven Wissenschaftsraum ausbauen: Die EU muss sicherstellen, dass die internationale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung gewährleistet bleibt und weiter ausgebaut wird. Europa muss ein attraktiver Standort für Forschung und Innovation bleiben, der internationalen Studierenden, Forschenden und Lehrenden offensteht und gleichzeitig europäische Standards und Werte bewahrt.

Forschungskooperation zwischen Regionen fördern: Um Synergieeffekte zu erzielen, müssen Investitionen in hochwertige Wissenschaft auf alle Regionen verteilt werden, einschließlich der Bereitstellung einer geeigneten digitalen Infrastruktur.

Universitätsverträglichkeits-Check einführen: Die EU sollte eine Vorabbewertung von Rechtsvorschriften, die sich auf Hochschulen und ihre Tätigkeit auswirken könnten (z. B. in den Bereichen Handel, Migration, digitale Transformation oder Rechtsstaatlichkeit), unter Einbeziehung des Hochschulsektors durchführen und sicherstellen, dass neue Vorschriften Bildung, Forschung und Innovation nicht behindern.

Ambitionierte Finanzierung bereitstellen: Die EU-Forschungsprogramme müssen ambitioniert finanziert werden. Die nationalen und europäischen Forschungsausgaben sollten koordiniert werden, um einen Mehrwert zu schaffen.

https://u4e.info/vote-for-europe