Aufsatz von Univ.-Prof. Dr. Karin Bruns
Seite 55 bis 62
erschienen in
von Ernest W. Uthemann (Herausgeber), Knut Ebeling (Autor), Georg Stanitzek (Autor), Karin Bruns (Autor), Doris von Drathen (Autor), Doris Kolesch (Autor)
Kurzbeschreibung
Susanne Weirich ordnet die Welt neu: Aus einem Computerspiel werden sechs „Realfilme"; existenziell gewichtige Situationen wie eine Trennung mutieren zu beiläufigen Notizen auf Post-It-Zetteln; eine bildhafte Verortung von Gefühlen verändert sich zum scheinbar genauen geographischen Wegweiser; das Weissagen aus Tarot-Karten gerät zum interaktiven Spiel, das die Möglichkeit zu eröffnen scheint, sein Schicksal selbst zu beeinflussen. Da das Leben (leider? zum Glück?) nicht nach einem festen Regelwerk funktioniert, entnimmt ihm die Künstlerin Elemente und gruppiert sie neu in Spielen, für die Regeln ja substanziell sind, und untersucht diese Wirklichkeitsfragmente unter deren Voraussetzungen. Letztlich pointiert und verdeutlicht Susanne Weirich damit das Prinzip jeder Kunst: die Welt zu dekonstruieren und künstlich wieder zusammenzufügen, um ihre Regeln zu erkennen - selbst auf die Gefahr zu entdecken, dass es gar keine gibt. Susanne Weirichs „Spiele" sind erhellend, ästhetisch überzeugend - und unterhaltsam.
Buch: 110 Seiten, broschiert, 30 x 23,6 x 1,1 cm
Erschienen: 2008
Sprache:Deutsch, Englisch
Verlag: Kehrer Verlag Heidelberg; Auflage: 1 (September 2008)
ISBN-10: 386828012X
ISBN-13: 978-3868280128