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L.U.S.T in Aktion, Auszüge aus dem Bandenleben

Gruppenarbeit | 2009
Bildnerische Erziehung, Keramik, Textil/Kunst&Design, Werkerziehung

Gründung einer Bande namens L.U.S.T. zur Durchführung von Interventionen im Linzer Stadtraum. Bandenmitglieder: Roswitha Angerer, Katharina Brandl, Isabella Gassner, Dorothee Haller, Dominik Leitner, Adnan Nakicevic, David Pfeil, Alessandra Steiner, Mareen Weiß, Liesa Wenzl

Zentrale Fragestellungen:

 

  • Verändert sich die Zusammenarbeit, wenn man als
    Bande auftritt?
  • Welches Verhalten wird durch die Maskierung und den dadurch hervorgerufenen Identitätswechsel provoziert?
  • Was passiert, wenn man einen Erdkreis durch die Stadt zieht?
    Wie sind die Reaktionen, wenn sich die Leute geballt zum Apfelessen an einem Platz treffen?
  • Wann wird etwas noch als künstlerische Aktion wahrgenommen und wo liegt die Grenze zum öffentlichen Ärgernis?

Taktik:

 

  • Eingriffe in den Stadtalltag durch die Irritation
    der Öffentlichkeit
  • Kontraste schaffen durch ungewohntes
    Auftreten im Stadtraum
  • Kommunikationsprozesse anregen

Interventionen

Erdkreis
Eingrenzen unseres Territoriums. Grenzziehung quer über Straßen und Gehwege. Hinterlassen einer Erdspur auf Asphalt. Irritation der Passanten und Ausloten von Grenzen.

Barfuß
Barfuß über Gras durch die Stadt gehen. Material: Rollrasen. 2m2 Rollrasen werden ausgehend vom Hauptquartier quer über den Hauptplatz verlegt. Die Rollrasenbahnen werden hinter dem Spaziergänger aufgerollt und vor ihm wieder ausgerollt. Die Geschwindigkeit verlangsamt sich ablaufbedingt.
Die Aktion stellt einen Kontrast zum gehetzten Städter dar.

Auto
Wir benötigen ein Bandenmobil. Auf der Landstraße gesammelte Schachteln werden zu einem Auto umfunktioniert. Eingriff in den Stadtverkehr durch Entschleunigung. Kritik an Verkehrs- und Klimapolitik. Wir stellen unser Auto auf einem Parkplatz ab, lösen einen Parkschein und überlassen es seinem Schicksal.



Apfelmob
Es werden SMS verschickt: „Komme am... um 15.30 Uhr zum Taubenmarkt. Bringe einen Apfel mit. Stelle deinen Handywecker auf 15.33 Uhr. Läutet dein Wecker, iss den Apfel. Lege den Apfelbutzen in das dafür vorgesehene Behältnis.“
Es entsteht eine Gruppe von Leuten, die sich unabhängig voneinander am Taubenmarkt treffen, sich nicht kennen und zur selben Zeit einen Apfel essen. Eine harmlose Aktion, die jedoch bei vorbeikommenden Passanten Verunsicherung hervorruft und Fragen aufwirft. Man nimmt wahr, dass hier etwas Sonderbares passiert.

Picknick
Schaffen einer Grünfläche auf Beton für die Dauer eines Picknicks. Kurzfristige Installation eines Kommunikationsraums.

 




Diese Gruppenarbeit ist ein Ergebnis aus dem studienübergreifenden Projekt HERAUSNAHMEzustand und wurde in der Ausstellung bestOff 2009 gezeigt.